Ich habe es mit Akzeptanz versucht. Als einer mit bipolarer Störung oder welcher psychischen Erkrankung auch immer, bin ich nicht normal, da brauche ich nicht versuchen als Normaler zu gelten. Ich akzeptiere die Störung und verhalte mich entsprechend. So gilt es auch andere Dinge in der Realität zu akzeptieren, auch wenn sie wegen meiner Störung keinen Gewinn bringen sollten. Wenn ich Miete, Strom oder Internet zahlen soll brauche ich das nicht ausdiskutieren, der arme Vermieter oder Angestellte, es wird bezahlt, dass sollte ich akzeptieren.
Bei gewissen Gebühren gibt es Ermäßigung für behinderte Menschen, das ist ein Vorteil, wer einen Schwerbehindertenausweis beantragt als psychisch Kranker, kann das nutzen.
Jedoch bei den meisten Preisen im Alltag gibt es das nicht und so ist Akzeptanz eine Möglichkeit, sowohl der eigenen Betroffenheit als auch der behördlichen Regeln.
Wer glaubt, wegen seiner Betroffenheit gelten die Gesetze nicht, hat es besonders schwer, es endet dann nicht in der Psychiatrie sondern eher in der JVA.
Wir können das Universum nicht ändern, wir können die Naturgesetze nicht ändern, das ändern des Gesellschaftssystems ist kaum möglich und so lässt auch die Bürokratie nicht ändern, das Einzige was wir wirklich ändern könnten, ist die eigene Persönlichkeit so, dass sie besser mit der Realität umgehen kann.
Auch das was philosophisch als Realität definiert wird, lässt sich vom Einzelnen nicht ändern, man kann es nur akzeptieren. So tut man sich bei Zahlungen, Abgaben und in Behörden leichter, wenn man akzeptiert, dass es notwendig ist und die Anderen mehr Macht haben als man selbst und als Einzelner. Wozu aggressiv und gewalttätig werden, wenn es keine Chance gibt zu gewinnen, der Einzelne kann mit Gewalt gegen den Staat nicht gewinnen, der Staat hat das Monopol an der Gewalt.
Dazu kommt, der Vermieter, der Beamte oder der Verkäufer ist ein Mensch, er hat das System nicht zu verantworten, er akzeptiert die Realität und verhält sich danach.
Ich war mit jungen Jahren oft aggressiv wenn mich jemand mit Macht erniedrigen wollte, manchmal, selten passiert es heute noch aber plumpe Aggression ist meist auch dumm und das perlt bei mir inzwischen ab.
Plumpe und provokante Sprüche regen mich nicht auf, darüber kann ich lächeln.
So ist es möglich die Wut und die Aggression umzuleiten und mit eigenen Fähigkeiten unschädlich zu machen.
Das letzte Beispiel, die Adipositas-Frauen hier im Forum, da ging die Wut mit mir durch. Da fehlt die Akzeptanz.
