Hallo,
ich lese schon eine Zeit lang mit und hätte nun auch was zu erzählen.
Ich bin 35 und hatte in der Vergangenheit immer mal wieder längere Depressive Phasen, zweimal mit Krankenhausaufenthalt. Vermutlich auch immer mal Manische Phasen, so genau kann ich das gar nicht sagen, aber rückwirkend waren es schon Phasen, in denen ich sehr aktiv war, größenwahnsinnig aber auch sehr produktiv, laut, häufig nicht fair in der Beurteilung von Situationen, einnehmend und, obwohl ich mich nicht groß verschuldet habe, sehr viel Geld für Dinge ausgegeben, für die ich eigentlich kein Geld ausgeben würde, oder weniger. (Ein Beispiel wären Kopfhörer: Ich habe mir ein paar gekauft, die haben mir nicht gefallen, also habe ih mir andere gekauft, das ging 20x so, bis ich gut über tausend Euro ausgegeben hatte) Aber es wäre niemandem richtig als krank aufgefallen, glaube ich.
Wie gesagt, das ist alles in der Vergangenheit passiert.
In der Gegenwart, und besonders stark seit dieser Corona Angelegenheit, habe ich morgens sehr schwere Depressionen. gegen Mittag, wenn ich aus dem Bett aufstehe, geht es dann besser. So weit so normal. Aber schon am Abend bin ich völlig "drüber" ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, wie es am Morgen war. Ich schreibe exzessiv, an Freunde und Bekannte, ich trinke, selbst allein, hab ich früher nie gemacht. Ich laufe Nachts durch die Gegend und habe das Gefühl, nicht recht ich selbst zu sein.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht einfach Abends so froh bin, dass die Depression weg ist, dass ich quasi überdrehe. Aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass es Manischen Sympthomen recht nahe kommt.
Kennt jemand diesen Rhythmus? Weiß jemand damit umzugehen? Ich bin mit diesen Abendzuständen recht unglücklich, wenn auch froh, dass dieser Zustand nicht Depressiv ist.
Danke für eure Zeit!