Hallo,
ich habe nicht den Anspruch, dass jeder Tag "optimal" laufen muss. Das Leben ist auch in "normalen" und eher "gesunden" Zeiten nicht immer optimal.
Traurigkeit, sofern sie nicht in eine Depression mündet, ist ebenso für mich okay, wie ein sich Freuen über Gelungenes oder über schöne Erfahrungen. Ein "Sich-ärgern" ist ebenso erlaubt, wie eine gute Laune, sofern es nicht Frühwarnzeichen einer sich anbahnenden Phase ist.
Mal schlechte Laune haben, ist für mich nicht gleich etwas, was ich sofort korrigieren muss, sondern eher annehmen und beobachten, ob es sich einnistet.
Klar ist es wichtig Fürsorglich mit sich umzugehen. Ich versuche auch immer wieder raus zu gehen, nicht zu lange im Bett zu bleiben, den Tag zu strukturieren, was mir derzeig aber etwas schwer fällt.
Das Leben annehmen, mit all seinen Facetten, das ist mein Motto, denn kein Mensch hat immer nur einen optimalen Verlauf in seiner Stimmungslage. Es gehört zum Menschsein dazu, auch mal keine Lust zu haben. Nur wenn es länger anhält und es einem anfängt zu quälen, ist natürlich achtsam sein angesagt.
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).