Hallo fluuu2,
ich möchte Dich vorsichtig korrigieren. Die Psychopharmaka wirken nicht nur auf die spezifischen Hirnareale, die gewollt sind. So spezifisch ist eine Gabe von Psychopharmaka nicht in der Lage, zumal nach meinem Kenntnisstand immer noch nicht klar ist, wie alles bis ins Detail zusammenhängt. Es handelt sich eher noch um das berühmte Gießkannenprinzip, auch wenn es immer wieder Optimierungen gibt und die Nebenwirkungen und somit unbeliebte Störungen im Allgemeinen milder werden. Somit sind andere Hirnareale möglicherweise betroffen, die wiederum für andere Funktionen zuständig sind. Inwieweit das periphere Nervensystem ebenfalls durch die Psychopharmaka direkt beeinflusst wird, ist mir jetzt nicht bekannt, aber da die Wirkstoffe unter anderem oral oder als Depotspritze aufgenommen werden, haben wir Aufnahme in den Körper, Transport / Diffusion (Blut-Hirn-Schranke), Verarbeitung, Speicherung und Ausscheidung erst einmal nicht nur im Gehirn. Eine zufällige Nebenfrage, was macht die Blut-Hirn-Schranke bei der Konzeption eines Psychopharmakon aus?
Das alles zu eruieren, ist eine Mammutaufgabe, da eine Differenzierung und somit Untersuchung auf einen einzelnen Stoff extrem schwer bis unmöglich ist.
Das nicht jeder gleich reagiert, hängt sehr wahrscheinlich noch mit anderen Faktoren zusammen.
Es freut mich, dass Du wenig bis gar nicht betroffen bist, ich habe vor 18 Jahren im Zuge der ersten Einnahme von Lithium und damals Zyprexa innerhalb von wenigen Monaten etwa 50 kg von voll durchtrainiert zugelegt. Es gab äußere Begleitumstände, die es noch gepusht haben dürften, aber mittlerweile bin ich wieder runter, merke aber, dass ich auch mit der Kombination Lithium und Quetiapin stark zur Gewichtszunahme neige. Dem entgegenzusteuern, gelingt mir nur, weil ich mein Essen radikal, aber mit fachmännischer Unterstützung, umgestellt habe und grundsätzlich viel Sport treibe.
Ich finde das Thema sehr schwierig und kann jeden verstehen, der damit Probleme hat.
Viele Grüße, nebulos