Hallo Flodul,
Ich für meinen Teil habe mich normal mit Medikamenten versorgt, wie sonst auch, um genau sowas wie bei Klopapier etc. zu verhindern - zumindest habe ich damit meinen Teil dazu beigetragen. Ich bin lediglich früher hin um mir das Rezept abzuholen, da persönliche Termine nur noch in dringenden Fällen oder wenn man nun unbedingt kommen sollte stattfinden sollten und ich mit Ausgangssperren gerechnet hatte und mein Arzt in einer anderen Stadt sitzt. Das Motto sollte nun mal auch hier lauten: Vorrat ja, Hamstern ist ein No-Go. Und was Medies betrifft waren meine Verordnungen mit N3 Packungen schon immer Vorrat-Verordnungen.
Es gibt keinen Unterschied ob nun nur die Logistik nicht hinterher kommt (Klopapier) oder es tatsächlich einen Mangel gibt, weil Länder den Export stoppen oder es zu Produktionsausfällen kommt. Das Resultat ist das Gleiche. Egoisten wollen besser dastehen und machen der Allgemeinheit gleich auf kurze Sicht das Leben schwerer, obwohl alle zusammen länger durchhalten könnten, wenn keiner durchdrehen würde. Alle die sich viel mehr als normal besorgen bewirken Kettenreaktionen und machen alles noch schlimmer für die Allgemeinheit als es sein müsste.
Hier auch mal auf deinen Fall bezogen, Flodul.
Egoisten ignorieren halt auch diesen Fakt: angenommen es würde zur Knappheit von 4-5 Monaten kommen in der die Versorgung für alle gesichert wäre und danach würde Nachschub kommen. Durch wenige panische Hamsterer reicht diese Versorgung nun für Hamsterer 10-12 oder mehr Monate und für den mehrheitlichen Rest nur noch 1-2 Monate oder weniger. Viele Menschen bringen sich dadurch um, obwohl keiner hätte sterben müssen und genau diese Menschenleben haben die Hamsterer auf dem Gewissen, weil sie nun für Monate unnötig Medikation gehortet haben, die dann sowieso verfügbar gewesen wäre. Wie gehst du denn mit solchen Szenarien um Flodul? Ist es dir egal?
Wobei ja nicht nur Egoismus eine Rolle spielt, sondern auch die psychologische Komponente nun Kontrolle über etwas zu behalten, über das man aber keine Kontrolle haben kann. Weil keiner weiß wie lange das anhält und was genau nun die Folgen wirklich konkret sein werden.
Gedanken habe mir selbstverständlich auch gemacht, aber ich habe nicht vor mich zum Hamstern oder unnötigen Eindecken verführen zu lassen. Gleichzeitig erwarte ich jedenfalls auch, dass aus dieser Entwicklung auch Konsequenzen, was Arzneimittelproduktion in der EU betrifft getroffen werden.
Meine Maßnahmen im Fall der Fälle:
- Beobachten der Situation (sind Engpässe überhaupt vorhanden?) und evtl. probieren von Dosisreduktion meiner jetzigen Medikation falls notwendig unter ärztlicher Absprache, um Zeiträume zu strecken
- Ausweichen zu anderen Marken falls möglich
- ggf. Wirkstoffwechsel falls wirklich notwendig
- Strategien ohne Medikationen anwenden bis Nachschub da ist
Und etwas realistisch gesehen, als wenn hier große Weltuntergangspanik zu schieben - auch wenn ich jetzt nicht allzu gut darüber Bescheid weiß:
Ich glaube, was die Rohstoffe angeht kommen die meisten Stoffe aus China. Und China gehört wohl im Moment zu den sichersten Ländern, was die Ausbreitung des Virus, bzw. Gegenmaßnahmen betrifft, Ausgangssperren werden aufgehoben und "Normalität" wird eintreten. Selbst Deutschland hat Fabriken zur Herstellung von Medikamenten die mit den entsprechenden Rohstoffen entsprechend umgestellt werden könnten, falls der Exportstopp von Indien ausgedehnt wird. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Angaben der Medien diesbezüglich korrekt sind.
Kommt gut durch die Krise,
roobb