Re: unkluge Ansätze

15. 03. 2020 13:40
fluuu2 schrieb:
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> Hier wird deutlich, Lithium allen scheint bei der
> bipolaren Störung die Stabilität und den
> Ausgleich nicht zu schaffen
rein chemisch im
> Gehirnstoffwechsel gesehen und wenn man an die
> Mischformen der Diagnose denkt, z.B. an
> schizoaffektiver Störung, dann ist das
> einleuchtend. Deshalb sind die Informationen über
> die eigene innere Befindlichkeit so wichtig und
> die angebotene Psychoedukation ist der Weg
> dorthin.

Ich nehme dich hier viel zu pauschalisierend wahr und es ärgert mich.
Li nehme ich mono viele Jahre und kenne so einige, bei denen es auch ausreicht. Die zur Auswahl stehende Medi-Palette war bei weitem nicht so umfangreich wie heute, als ich begann. Für mich ist neben der Verträglichkeit ebenfalls ein Faktor, wie ich mich dazu stelle, kann ich es annehmen oder lasse ich mich schon vorher verrückt machen von den möglichen Nebenwirkungen. Richte ich mein Verhalten auf die Einnahme von Lithium aus. Kann ich es so annehmen, dass es zu meinem Leben dazu gehört.

Es ist richtig, Psychoedukation gab es damals noch nicht. So habe ich mich selbst durch die Literatur gelesen, alles aufgesogen von Ärzten, Pflegepersonal was ich kriegen konnte, war früh von der Wirkung der SH überzeugt. Li war für mich die Plattform, von der aus ich mich dann selbst mit der Bipo auseinandersetzen konnte. Resilienz, die du so gerne erwähnst, war sicher vorhanden und konnte wieder belebt werden. Ich sehe sie als ein Puzzleteilchen in mitten vieler anderer notwendiger Säulen der Behandlung an, von der eine die medikamentöse Therapie mit Lithium aber genau so mit allen anderen PP, AD, NL etc ist.
Bei all´ dem war entscheidend, ob ich vom Wissen auch ins Tun komme. Erst dann habe ich die Chance, in eine neue Qualität zu kommen. Es ist schwer aber möglich, diesen Schritt tatsächlich zu gehen. Und die Möglichkeiten hierfür können sich im Krankheitsverlauf zum Positiven wie leider auch zum Negativen ändern. Im Verlaufe der Jahre kann neben dem Medikament auch so manche andere Umfeldbedingung nicht mehr passen.
Ich sehe es nach wie vor als unverschämtes Glück an, heute so relaxt mit meiner Bipo umgehen und leben zu können. Das Glück gehört für mich auch ein Stück weit dazu.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.20 13:41.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wer bekommt nur ein Medikament?

fünkchen 1840 13. 03. 2020 22:15

Und vor allem: warum?

Lichtblick 922 14. 03. 2020 12:45

Re: Und vor allem: warum?

fünkchen 622 14. 03. 2020 14:02

Re: Wer bekommt nur ein Medikament?

Irma 633 14. 03. 2020 15:43

Psychoedukation oder einfach Wissen aneignen

nebulos 756 14. 03. 2020 16:41

Re: Psychoedukation oder einfach Wissen aneignen

fünkchen 563 14. 03. 2020 17:33

Re: Psychoedukation oder einfach Wissen aneignen

Milla 483 15. 03. 2020 08:27

Re: Wer bekommt nur ein Medikament?

dino 565 15. 03. 2020 08:54

kluge Ansätze

fluuu2 519 15. 03. 2020 10:50

Re: unkluge Ansätze

soulvision 538 15. 03. 2020 13:40

Re: Wer bekommt nur ein Medikament?

Mondin 692 15. 03. 2020 21:40

Re: Wer bekommt nur ein Medikament?

Deborah 509 19. 03. 2020 20:21

Re: Wer bekommt nur ein Medikament?

User 721 29. 03. 2020 00:02



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