Hallo Anno Nym,
mir geht es ganz genauso. So wie ich das verstanden habe, liegt es an instabilen Stoffwechselprozessen im Gehirn. Das ist zwar schwer zu akzeptieren, aber man betroffen ist, wird man damit leben müssen.
Auch ich hatte in der Vergangenheit extreme Phasen und führe ebenfalls seit mehr als 20 Jahren ein fast normales Leben, bin berufstätig, habe Familie. Wenn es mir so schlecht geht, dann fange ich auch immer an zu grübeln und hin und her zu überlegen, woran das liegt. Ich habe mir aber angewöhnt, mir auf einer übergeordneten Ebene klar zu machen, dass es an gar nichts liegt, außer daran, dass ich eben einen gestörten Gehirnstoffwechsel habe. Es geht mir am besten damit, solche kurzfristigen depressiven Phasen einfach durchzustehen, so wie man eine Grippe durchsteht. Als Ausgleich habe ich auch regelmäßig leicht manische Phasen, in denen es mir besonders gut geht. Ist das bei dir auch so?
Angehörige, die selbst niemals solche Phasen hatten, können nicht nachvollziehen, wie es einem damit geht. Sie denken immer, man könne sein Befinden kontrollieren, indem man dies oder das tut oder lässt. Aber so funktioniert das nicht. Das Schlimmste ist zu denken, an einem wäre etwas grundsätzlich falsch, man hätte eine gestörte Persönlichkeit oder so, weil man diese Phasen hat.
Liebe Grüße,
Ceily