Re: Kurzzeitdepressionen

25. 03. 2020 11:26
Deinen ersten Absatz verstehe ich nicht ganz - was meinst du mit Denkfehler? Dass es eine Stoffwechselstörung im Gehirn gibt, bezweifle ich nicht, das ist doch klar. Diese war bei mir durchaus sehr typisch vorhanden, über Jahre hinweg in unterschiedlicher Intensität. Allerdings ist die Zeit, in der es klassische bipolare Verläufe gab, bei mir nun schon 20 Jahre her. Meine ab und zu auftretenden Kurzzeitdepressionen würde ich zwar grundsätzlich im Rahmen dieser Vorgeschichte sehen (aber auch nicht zwingend), aber eben schon als etwas anderes. Und aufgrund der Andersartigkeit sehe ich die Möglichkeiten bzw. die Angemessenheit medikamentöser Therapie als ziemlich begrenzt an.
Mir geht es beileibe nicht darum, in irgendetwas bestätigt zu werden. Nur ist es so, dass ich bisher noch nicht von vergleichbaren Symptomatiken gehört habe. Und jeder Ansatz, Krankheiten zu begegnen, stützt sich doch auf Erfahrungen mit vergleichbaren Fällen. Bei mir sind es quasi wenige Tage andauernde Depressionsflashbacks. Kennen so auch Ärzte nicht, mit denen ich gesprochen habe, aber vielleicht ja Leute hier, dachte ich.
Ich kenne die verzwickte Lage, die sich aus einer Diskrepanz aus Selbst- und Fremdwahrnehmung ergeben kann, also das, was man unter Krankheitsuneinsichtigkeit versteht, und die Implikationen einer möglichen bzw. dann schwer möglichen Therapie. Ich weiß zudem, dass es für diejenigen, die über Jahre und Jahrzehnte von einer Biolarität betroffen sind, ein ständiges Aufpassen bedeutet, die Anzeichen des Abgleitens in einen dieser beiden hirnchemischen Extremzustände zu erkennen und Mechanismen des Gegensteuerns zu entwickeln. Mir ist auch klar, dass es dazu Medikationen gibt und dass diese in vielen Fällen ein gangbarer oder notwendiger Weg sind. Ich bin auch keineswegs krankheitsuneinsichtig, was meinen damaligen umd meinen jetzigen Zustand angeht, allerdings weiß ich auch um den absolut gravierenden Unterschied.
Vielleicht ist das etwas problematisch, das hier zu schreiben, weil es falsch verstanden werden könnte (indem sich andere denken, na dann lass ich mal die Medis weg, wenn man das auch so hinbekommen kann - und das meine ich ausdrücklich nicht!), aber ja, ich denke, bei mir war die bipolare Störung aufgetreten in einem Zeitraum des jungen Erwachsenwerdens, sie ist dann aber auch ohne Medikamente dauerhaft verschwunden. Das, was ich heutzutage erlebe, ist höchstens noch ein leises Echo. Dass das nicht immer so bleiben muss, dass es also eine gewisse Gefahr gibt, vermutlich bis an mein Lebensende, wieder handfeste manisch-depressive Phasen zu entwickeln, weiß ich schon, aber momentan sieht es nicht unbedingt danach aus.
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Kurzzeitdepressionen

Anno Nym 2448 12. 03. 2020 15:33

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Milla 744 12. 03. 2020 15:52

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fluuu2 526 15. 03. 2020 12:55

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Anno Nym 568 17. 03. 2020 12:10

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fluuu2 462 20. 03. 2020 10:53

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Anno Nym 507 25. 03. 2020 11:26

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fluuu2 474 25. 03. 2020 13:09

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dc 465 27. 03. 2020 05:56

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Anno Nym 536 08. 05. 2020 10:57

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Ceily 522 07. 04. 2020 08:20

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Kati-A 426 30. 03. 2020 14:35

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Anno Nym 430 05. 04. 2020 20:59

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Ceily 477 07. 04. 2020 08:11

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Anno Nym 340 30. 04. 2020 07:02



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