Dann wäre es gut wenn Du Dich um eine reale Selbsthilfegruppe vor Ort kümmerst oder etwas Ähnliches denn dort bekommt man den relevanten zwischenmenschlichen Aspekt der für die gestörten Gefühle so wichtig ist um den Umgang mit der psychischen Erkrankung zu erfahren und die Ängste oder Fantasien einzudämmen. Wenn man mit einer Störung im Gehirn oder Seele allein gelassen ist, werden natürlich die abstrusen Gedanken abseits der Realität immer mehr. Bekommt man jedoch eine emotional zu spürende mehrheitliche Rückmeldung von gleich Betroffenen, kann man die eigene Verirrung noch einmal überdenken und revidieren.
Da sehe ich für mich eine Schwierigkeit kommen wenn sich die Ausgangssperre durchsetzt. Vor dem Virus habe ich weniger Angst aber der fehlende Sozialkontakt in der Stadt macht mir zu schaffen. Ich lebe als Single und bekomme dann keine emotionalen Rückmeldungen von vertrauten Mitmenschen in der Begegnung, nur mit den eigenen Gedanken in der Wohnung hocken den ganzen Tag ist problematisch für den Ausgleich. Da können dann Medikamente und Beipackzettel einen ganz anderen Stellenwert im Dialog bekommen und es schleichen sich negative Effekte wie Nebenwirkungen ein. Der virtuelle Dialog ist natürlich besser als im eigenen Saft zu schoren aber die reale Begegnung mit Gleichgesinnten und Gleich betroffenen ist natürlich viel wirkungsvoller. Es gibt nichts besseres als einen Gruppenzwang um den eigenen Schweinehund zu überwinden.