Umgang mit Kleinkindern und Bipolarer Störung

11. 03. 2020 08:56
Hallo Zusammen,
als erstes möchte ich erwähnen, dass ich mich zwar in das Thema Depressionen/Borderline/Bipolare Störung eingelesen habe, aber natürlich kein Experte bin. Ich bin im Moment ein wenig verzweifelt und suche hier eigentlich nach einer Antwort auf die Frage, ob ich verrückt bin oder meine Eindrücke möglicherweise doch nicht täuschen.
Alles beginnt 2015, als ich meine Ex-Freundin kennen gelernt habe. Wir haben uns auf Anhieb super verstanden, hatten eine sehr schöne Zeit. Leider war sie damals schon sehr eifersüchtig und hat auch mitbekommen, dass ich noch Kontakt zu einigen Verflossenen gehalten habe; für mich ist das nie ein Problem gewesen. Nach einigem Hin und Her habe ich den Kontakt auch eingestellt. Mitte-Ende 2016 kam dann der Knall, nachdem sie mich gut 4 Wochen lang heftig belogen und auch betrogen hat. Der Neue war gut 15 Jahre älter (sie war anfang 30) als sie und hatte bereits 5 Kinder aus einer gescheiterten Ehe. In dieser Familie hat sie eine Mutterrolle übernommen. Es folgten dann der Auszug aus meiner Wohnung und eine Kälte mir gegenüber, die ich so noch nie erlebt habe.
Etwa ein halbes Jahr später, Februar 2017, hat sie sich dann wieder per WhatsApp, nach mehreren Monaten der Funkstille, bei mir gemeldet. Wir hatten einen Hund adoptiert und sie wollte mir mitteilen, dass es dem Tier gut geht. Wir kamen dann wieder ins Gespräch und da ich nach der Trennung auch einen Hund adoptiert habe, haben wir uns zum Gassi gehen verabredet.
Sie hat mir gestanden, dass sie schwanger ist und es ein Fehler war, mich zu verlassen.
Es folgten viele Gespräche, viele Tränen etc, aber ich habe mich dazu entschieden, sie nochmal aufzunehmen. Hintergrund meiner Überlegung war die Vorgeschichte der Ex. Sie war seit ihrem 14. Lebensjahr nicht mehr wirklich einer Familie zugehörig und ist immer von einem Freund zum nächsten gezogen. Dieses Verhalten hat sie m.E.n. von ihrer Mutter gelernt, die hochgradig krank ist; 8 Ehen, entsprechend viele Väter für die Kinder und lebenslange Besuche beim Psychiater sagen schon einiges aus.
Ich dachte jedenfalls, dass es ja ein Novum ist, dass sie zu mir zurück kommt statt wegzulaufen und hatte die Hoffnung, diesen Teufelskreis bei ihr zu durchbrechen.
Dann kam die Kleine Mitte 2017 und alles schien gut zu laufen. Unsere Wohnung wurde zu klein und so habe ich für uns ein Haus gekauft. 2018 hatte ich dann ungemein viel Stress mit meiner Arbeit, meiner neuen Vaterrolle und natürlich dem Haus (Komplett-Sanierung in Eigenregie). Ich habe den Fehler gemacht und diese Last massiv unterschätzt, wodurch ich selbst in eine depressive Episode abgedriftet bin. Ich wollte meist nur meine Ruhe, war zwar anwesend, aber oft auch geistig abwesend, gereizt. Es gab nie Probleme mit Gewalt oder Drogenmissbrauch, jedoch viele Streitereien. Aber ich denke, dass wir trotz aller Probleme alles ganz gut gemeistert haben, die Kleine gut versorgt haben.
Mitte 2019 habe ich bei mir selbst festgestellt, dass etwas mit mir nicht stimmt und zum Jahresende kam dann erneut der Bruch mit meiner Ex, der mir die Augen geöffnet hat.
Sie ist zu einer Freundin gezogen, hat mich mit dem Haus und den Hunden alleine gelassen und lebt nun in dieser Familie (2 Erwachsene, 2 etwas ältere Kinder, 1 Hund) mit unserer Kleinen im Gästezimmer.
Am Wochenende ist die Kleine bei mir, zeigt jedoch mittlerweile starke Ängste, insbesondere wenn ich sie wieder zur Ex bringen muss.
Auch die Ex hat bemekrt, dass sich etwas verändert, sagt jedoch nur, dass das Kind da jetzt durch muss. Überhaupt ist sie sehr schnell gereizt, wenn ich etwas anspreche.
Insbesondere das Thema Krankheit meidet sie wie die Pest. Dazu sei gesagt, dass die Ex vor vielen Jahren versucht hat, sich das Leben zu nehmen und wegen Suizid-Gedanken in psychologischer Behandlung war. Auch während unserer ersten Paar-Phase war sie in Behandlung und hat Medikamente bekommen. Vor der ersten Trennung hat sie alle Medikamente selbstständig abgesetzt und sich kurz vorm Knall selbst in die Psychiatrie eingewiesen, wollte auch in eine spezielle Klinik (was sie aber leider nicht getan hat) gehen.
Die Ex sagt, sie will mit mir befreundet sein und dass ich immer der Papa der Kleinen sein werde. Jedoch verhält sie sich kein Stück wie eine Freundin, sondern extrem kalt mir gegenüber. Im Grunde so, wie sie das bei der ersten Trennung gemacht hat. Sie sagt, sie könne mir nicht mehr vertrauen und deswegen auch nicht verzeihen; ihr Kind vertraut sie mir hingegen an.
Ich glaube nun, in diesem Verhalten eine bipolare Störung zu erkennen. Eine therapeutische Behandlung kann ich allerdings ausschließen, weil die Ex sagt, dass es ihr gut geht und sie nicht krank sei. Auch meinen Wunsch, einfach gemeinsam zum Psychologen zu gehen, einfach nur um zu reden, hat sie nicht akzeptiert. Es würde ihr nichts bringen, mit Psychologen zu reden..
Bilde ich mir alles nur ein? Bin nur ich das Problem? In meinem Freunden- und Bekanntenkreis erhalte ich viel Zuspruch für meine Gedanken und Verwunderung über das Verhalten der Ex; besonders diejenigen, die die Ex schön länger kennen, raten mir ständig dazu, sie vor die Tür zu setzen.
Ich habe nun große Angst, dass die Kleine zunehmend unter der Situation leidet. Die Ex ist weder ausgezogen noch umgemeldet, lebt de facto jedoch nicht mehr bei mir. Sie sucht auch nicht nach einer neuen Wohnung sondern tut in der neuen Familie, was sie glücklich macht, insbesondere an den Wochenenden wen die Kleine bei mir ist. Mir sind mehr oder weniger die Hände gebunden, da ich weder im biologischen noch im rechtlichen Sinn Vater bin, aber ich habe mich in den bald 3 Jahren dermaßen in die Kleine verliebt, dass ich nicht tatenlos zusehen kann, wie ihr möglicherweise dieselbe Bürde auferlegt wird, wie es meine Ex durch ihre Mutter erfahren hat.
Ich hoffe, meine Gedanken sind nicht all zu wirr und einigermaßen verständlich.
Hat Jemand Ideen oder Tipps, was ich nun tun sollte? Ich bin aktuell dabei, innerlich wie äußerlich klar Schiff zu machen und meine Versäumnisse zu korrigieren, mach wieder Sport, nehme mir Zeit für mich, versuche, ein besserer Mensch zu werden. Aber wie sollte ich mich nun in Bezug auf Kind und Ex verhalten?
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Umgang mit Kleinkindern und Bipolarer Störung

raas 1246 11. 03. 2020 08:56

Re: Umgang mit Kleinkindern und Bipolarer Störung

fluuu2 646 11. 03. 2020 10:44



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