Vereinbarung Beruf, Familie, „Krankheit“

25. 02. 2020 11:39
Moin Leute,

Weil ich nicht weiß, ob ich hier schon einmal vorstellig wurde, deshalb einmal kurz:
Bipolare Störung mit teilweise auftretenden Gemischten Episoden (lt. Ärtze Brief), 25 Jahre alt, lebe mit Frau und gemeinsamen Kindern und arbeite ca. 50H / Woche.
Habe 3 Stationäre Aufenthalte (1. 12 Wochen, 2. 3Wochen, 3. 2Tage) hinter mir und wurde zu erst auf Lithium eingestellt, danach Valproat dazu bekommen und das Lithium wieder eingestellt. Bei bedarf Quentiapin (100mg dosiert).

Bin eigentlich recht gut damit gefahren, keine Ausreißer in Richtung oben, nur leicht nach unten (Stimmungskalender zwischen +3 und -5).

Dann ging es langsam in Richtung „Chaos“: Zuerst wechselte mein Arzt, welchen ich einmal im Monat gesehen habe um meine Medikamente zu erhalten und den Lauf der Dinge schilderte, die Arbeitsstelle. Auf Anfrage, bekam ich einen neuen Arzt „zugewiesen“, dessen Termin 2 Monate später wäre. Alles so weit so gut, Medikamente sind noch vorhanden und eigentlich läuft es doch.



Doch dann kamen einige Punkte dazu:
- Dann berichtete mir meine Freundin, sie seie Schwanger. Ab dem Zeitpunkt, bin ich zeitlich mehr eingespannt (Frauenarzt, Kliniken anschauen, den Haushalt).

- Mein Arbeitgeber kündigte mich unbegründet in der Probezeit und ich habe sofort eine neue Stelle angefangen

-Durch die neue Stelle und die Angst im Nacken rauszufliegen, habe ich gemacht, was verlangt wurde. So dass ich meinen Arzttermin sausen ließ um die Arbeit zu Ende zu bringen. Bei dem Ersatztermin genauso



Letzten Endes gingen meine Medikamente zu Ende und schlichen langsam aus. Nach ein paar Wochen merkte ich wieder Symptome beider „gestalten“. Zwischenzeitlich in der Notaufnahme, jedoch wieder gegangen, da ich keine Zeit hatte 6Stunden zu warten.

Beim „ Kopf-frei-spaziergang“ traf ich einen alten Bekannten, der mir etwas zum Rauchen (Cannabis) mitgegeben hat, dessen bin ich dann nachgegangen und so spielte sich langsam wieder das alt Bekannte Muster ab. Aufstehen -> Arbeit ->Haushalt -> Kiffen + Schlafen.

Klar ist Kiffen erstmal Kiffen, aber zur Menge nutze ich gerade mal so viel das die innere Ruhe kommt und meine angespannten Nerven lockert, so richtig „High“ bin ich nicht (~~0,05g am Abend).

Entweder ich bleib bei meinem Muster und mache es wie vor der Therapie (Eigenanbau von Cannabis mit niedrigen THC/CBD werten).

Positiv zu nennen: Ständige Erreichbarkeit der Medikation, keine Chemie, ich kann es nicht vergessen.

Negativ zu nennen: Drogenwerte im Blut, nicht anerkannt und auf Dauer belastend, da es in einer illegalen/legalen Schiene steht. Und meine Kinder.
Wirkungsweisen bei Manie?!


Nun zum Teil wo ich auf eure Erfahrungen, Erzählungen und Tipps zähle/wünsche:

- Ich telefoniere schon seit 2 Wochen und such nach einem Therapeut und bekomme keinen, entweder in 3 Monaten anrufen um dann einen Termin für nächstes Jahr zu bekommen oder gleich Absage.

- Vor den Kindern war ich alleine. Konnte wenn ich unruhig war zum Boxen oder zum Meditieren in den Wald. Jetzt muss alles abgesprochen sein, wer macht was wann etc. (Spontan aus dem Gefühl heraus „ich brauch das jetzt“ geht nicht mehr)

- Ich war zum ersten Mal Ehrlich zu meinem neuen Chef und berichtete ihm nach 5 Monaten in einem Gespräch über mich. Jemand Erfahrung damit gemacht? Stigmatisiert worden? Wie funktioniert das mit den Terminen? Lohnt GdB?


Ich möchte nicht fordernd klingen oder mich jemanden aufzwingen. Wenn mir jemand helfen möchte, Erfahrung hat oder etwas zu bemerken, dann würde ich mich sehr freuen, aber schon einmal lieben Dank fürs Lesen.

Kleiner Nachtrag/Frage: In der gesamten Schwangerschaft + Wochenbett + 1 Monat danach steht Sex noch in den Sternen, was mir persönlich (in gewissen Stimmungslagen) schwer fällt, es zu akzeptieren, was ich eigentlich den Umständen entsprechend akzeptieren muss. Selbstbefriedigung deprimiert anschließend nur noch. Jemand dort ein Tipp, mit der erhöhten Libido zu recht zu kommen?

Gruß
Chetigol



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.20 11:54.
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Vereinbarung Beruf, Familie, „Krankheit“

chetigol 1496 25. 02. 2020 11:39

Re: Vereinbarung Beruf, Familie, „Krankheit“

MadameX 464 26. 02. 2020 17:03

Re: Vereinbarung Beruf, Familie, „Krankheit“

Aradia 438 27. 02. 2020 03:57

Re: Vereinbarung Beruf, Familie, „Krankheit“

dino 623 29. 02. 2020 09:35



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