Hallo cosmo,
nein es ging gar nicht, egal ob mit Partner und viel Zeit und gutes aufeinander eingehen oder im Eigenhandbetrieb. Da konnte ich soviel rubbeln wie ich wollte und mir das schönste Kopfkino aufstellen, es funktionierte nicht, egal wieviel Zeit ich dafür investierte.
Natürlich kenne ich auch unterschiedliche empfundene Orgasmen, mal schwächere, mal intensivere, aber zu der Zeit mit Cipralex, war wie oben beschrieben, kein Orgasmus möglich. Ich denke auch, wenn mein oder unser Ziel nicht ein möglichst rascher Höhepunkt war, sondern das Spiel, zwischendurch auch mal kurz wieder abklingen lassen, um dann wieder fahrt aufzunehmen, dann konnte ich häufig auch den Orgasmus intensiver wahrnehmen.
Ich denke, dass dies auch in der "normalen" Libidofrequenz möglich ist. Diese Auf- und Abs, diesen Spannungsbogen länger hinhalten, wenn der "Weg" das Ziel ist und nicht der Orgasmus selbst. Aber auch, wie man selbst gerade drauf ist, wie man sich darauf einlassen kann, abschalten kann, unerwartetes einbauen, um so die Spannung zu steigern oder zu halten. So meine Erfahrung, bin da aber keine Sextherapeutin, grins.
In der Zeit der extremen Libido, wie ich es im vorigen Post beschrieben habe, hatte ich aber eher keine intensiven Orgasmen empfunden, da war es eher recht flüchtig und es fehlte dieses befrieden in sich.
Ich habe gerade gelesen, dass du Elontril selbst schon ausprobiert hast. Ich brauchte auch so ca. 6 Wochen, bis ich einigermaßen damit klar kam und musste später auf 300mg erhöhen. Das Medi verhalf mir wohl auch zu deprifreien Tagen, aber konnte die depressive Phasen auch nicht gänzlich verhindern. Es nahm diesen aber die Spitzen, den Rest musste ich irgendwie mit eigenen Strategien füllen. Aber es schützte auf jeden Fall bei mir vor akuter Suizidalität.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).