Hallo Cosmo,
ich bin zwar leider auch kein Mann, aber ich kannte die Orgasmuslosigkeit unter Cipralex auch. Ich hatte Lust, konnte sehr erregt sein, aber ich konnte keinen Orgasmus mehr bekommen.
Da bei mir die vielen anderen ADs nicht anschlugen, kam ich auch zu Elontril, welches mir zum ersten Mal endlich wieder so etwas wie Lebensmut schenkte, nach fast 9 jähriger Suche nach einem AD.
Hier gab es überhaupt keine Schwierigkeiten, weder mit Lustlosigkeit noch mit Orgasmusstörungen. Jedoch kannte ich während der Zeit durchaus Phasen, von 1 bis 2 Wochen, in denen die Libido extrem hoch war. Dabei emfpand ich es aber nicht als schön, sondern eher quälend.
Ich will es mal so beschreiben, in einer für mich "normalen" Libido gibt es den Spannungsbogen, der Lust, der Erregung, bis zum Orgasmus. Danach kehrt bei mir dann eine wohlige Entspannung ein, ich spüre keinen Druck, die Anspannung ist gewichten, es fühlt sich gut an, etc. pp.
In der extremen Libido-Phase, war nach dem Orgasmus schon wieder vor dem Orgasmus. Es gab für mich keine Entspannung, kein richtiges abklingen, keine gefühltes Ausgeglichen sein, sondern wieder im Hamsterrad der Erregung. Auch der Höhepunkt selbst war nicht das, was ich sonst empfinde, es war eher flüchtig, ich weiß nicht, wie ich das richtig beschreiben kann.
So jedenfalls kann ich beide Arten, also die "normale" Libido und die "extreme" Variante bei mir unterscheiden.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).