Re: @A20213

10. 02. 2020 12:28
Hallo MrsNorris,

in anbetracht dieses Satzes: "Beurteilungen, welche Medikation wirkungsvoll, angebracht oder wirkungslos ist, sollten dem Facharzt überlassen bleiben. ", möchte ich doch noch etwas dazu sagen.

Ein Facharzt kann und sollte die Diagnose vornehmen, ein Facharzt weiß aus den Leitlinien, welche Medikamente für eine "Diagnose" eine mögliche Hilfe sein können, aber wird nicht wissen, ob die Medikamente bei diesem Patienten auch tatsächlich passend sind.

Best Practice ist die "geteilte Entscheidungsfindung", wo die Erfahrungen des Betroffenen ebenso berücksichtigt werden, wie das berufsbedingte Wissen auf Seite des Arztes. Für die meisten Menschen, die sich für eine medikamentöse Behandlung entscheiden, ist es oft nicht mit dem ersten Medikament getan. Häufig müssen sie suchen, um für sich die passende Medikation zu finden. Zum Beispiel ist Lithium Goldstandard als Phansenprophylaxe, jedoch sind nicht alle gute Lithiumrsponder und so kann es für jemanden nicht die passende Medikation sein.

Ebenso bringen die Medikamente alle auch ein nicht unerhebliches Nebenwirkungspotential mit. Von Gewichtszunahme, über sexuelle Disfunktionen und vielen anderen störenden und manchmal auch unerträglichen Eigenschaften. Es ist also ein Prozess, um für sich die richtige Therapie zu finden, womit man auch bereit ist, zu leben.

Aber damit ist es eben auch noch nicht getan. Oft hängt damit eine enorme persönliche Auseinandersetzung mit seinem Störungsbild zusammen. Es ist also ein zutiefst persönlicher Prozess und Weg, den jemand gehen wird, wenn er sich dazu entschließt, wieder im Führerhaus seines eigenen Lebens sitzen zu wollen.

Partner, können stützend, begleitend dabei sein, aber auf Augenhöhe und weiterhin nicht die Rolle des Partners verlassend. Aber den Prozess selbst, kann nur derjenige selbst durchlaufen, es muss sein eigener Wille sein.

Viele Grüße Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
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Wiederkehrende Trennungen

MrsNorris93 2899 09. 02. 2020 11:46

Re: Wiederkehrende Trennungen

Heike 725 09. 02. 2020 23:18

Re: Wiederkehrende Trennungen

MrsNorris93 584 10. 02. 2020 08:34

Re: Wiederkehrende Trennungen

Heike 621 10. 02. 2020 10:28

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A20213 517 10. 02. 2020 10:33

Re: Wiederkehrende Trennungen

MrsNorris93 492 10. 02. 2020 11:03

Re: Wiederkehrende Trennungen

A20213 484 10. 02. 2020 11:29

@A20213

MrsNorris93 507 10. 02. 2020 12:04

Re: @A20213

Heike 434 10. 02. 2020 12:28

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MrsNorris93 373 10. 02. 2020 12:40

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Heike 419 10. 02. 2020 12:57

Re: @A20213

kinswoman 434 10. 02. 2020 13:43

Re: @A20213

A20213 398 10. 02. 2020 14:35

Re: Wiederkehrende Trennungen

MrsNorris93 484 10. 02. 2020 11:48

keine Lobotomie in Planung

MrsNorris93 505 10. 02. 2020 11:55

Re: keine Lobotomie in Planung

Milla 504 10. 02. 2020 18:43

Re: Wiederkehrende Trennungen

anomalie 830 11. 02. 2020 01:37



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