Hallo Heike,
ich gehe jetzt mal davon aus, dass deine Frage mein kritisches Denken anregen sollte.
Alles andere fände ich ansonsten sehr unpassend, unnötig und zynisch.
Der Sache mit dem fehlenden Facharzttitel und der daraus resultierenden Unfähigkeit, Diagnosen zu stellen, war ja ganz offensichtlich bereits vor deinem Kommentar nichts mehr hinzuzufügen.
Deine Frage nach meiner gewünschten "Rolle" kann ich nach kurzer Selbstreflexion gerne beantworten.
Wie eventuell an meinem Text erkennbar, weiß ich gerne darüber Bescheid, womit ich es zu tun habe.
Wie du lesen konntest, verweigert mein Freund sowohl die Krankheitseinsicht als auch den Arztbesuch.
Ich persönlich sehe nicht, wo das Selbststudium über den krankhaften Zustand einer Person, die ich sehr liebe, und die Sorge um diese, Anlass zu Spekulationen bietet, ich täte dies aus dem Wunsch heraus, als "rettender Engel" angesehen zu werden. Ich denke, das Bedürfnis nach Selbstdarstellung würde sich auf einfachere Weise befriedigen lassen.
Inwiefern meine Schilderungen auch nur ansatzweise etwas mit den Tätigkeiten oder Aufgaben einer Pflegekraft ("persönliche Krankenschwester") zu tun haben, ist mir ebenfalls schleierhaft und bedarf daher auch keines weiteren Kommentars.
Ich möchte selbstverständlich seine Partnerin sein. Ich möchte ihm helfen, da er sich selbst nicht helfen kann. Ich möchte Muster und Auffälligkeiten erkennen, weil ein nicht konsultierter Arzt das leider nicht kann und ich möchte gern dafür sorgen, dass es für ihn und uns wieder bergauf geht, wenn er entsprechende Hilfe erhält.
Das dabei aufgebrachte Maß an Einsatz bei der Informationsbeschaffung sollte jedem selbst überlassen und Initiative nicht mit Selbstdarstellung assoziiert werden.
Ich dachte, gerade in diesem Forum stünde außer Frage, dass ein gut informiertes Umfeld nicht das Schlechteste ist, das einem Erkrankten zuteil werden kann.
Grüße Anna