sonnenmilch schrieb:
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Mir geht es als Angehörige oft genauso "> Das ist dann das, was ich irgendwie nicht mehr gut unterscheiden kann. Laune oder phase?". Diese feine Gratwanderung, das Verhalten nicht sofort in eine Schublade zu stecken, bleibt immer wieder herausfordernd. Auf eine Laune kann/darf/soll man ganz anderes reagieren als auf die Ausuferungen der Krankheit. Ich habe über die Zeit einigermaßen gelernt an den Reaktionen (wenn ich konter geben) zu unterscheiden, was nun Teil der Krankheit ist und was Laune ist. Gelingt nicht immer und macht es nur bedingt besser, wenn ich mir sicher bin, dass es Teil der Krankheit ist, kann ich ein anderes Verständnis dafür aufbringen und mich besser abgrenzen.
Es geht kein Weg daran vorbei den Menschen mit der Krankheit zu akzeptieren und dementsprechend auch die eigenen Erwartungen an das gegenüber anzupassen. Die Achtung vor dem anderm zu wahren genauso wie vor sich selbst. aber diese Frage muß man sich ja in jeder menschlichen Beziehung stellen auch wenn sie im Umgang mit der Bipolarität um einiges herausfordernder ist.
Sprech mit ihr, wie es für dich ist, aber nur(!) in einer NICHT-Phase, auch wenn das warten darauf manchmal lang erscheint. vielleicht findet ihr gute Absprachen, was ein guter Umgang in den verschiedenen Phasen für euch beide sein kann. Ich bin tatsächlich soweit, dass ich mich in (hypo)manischen Phasen sehr zurückziehe-aus der Schußlinie gehe, was meinem Gegenüber dann oft zeigt, "er läuft grade wieder aus dem Ruder", mit Gesprächen erreiche ich in den Phase meist schon nichts mehr als Gegenangriffe.
Ich wünschen viel Kraft, schön, dass deine Freundin dich hat, aber achte immer auf dich, Wenn es dir zu viel wird, hast du absolutes Recht und auch die Pflicht dich zurückzuziehen.