Ich erinnere mich noch an eine nervig zuckende Augenbraue, die ich nicht unter Kontrolle bekam. Und mein Durstgefühl war weg. Der Arzt damals meinte, das läge am Alter (ich war noch keine 35) - nach Absetzen von Abilify war der Durst wieder da, auch die Zuckungen verschwanden.
Ob es überhaupt eine beabsichtigte Wirkung hatte, kann ich schlecht sagen. Ich fühlte mich zombiemäßig in Watte gepackt, war aber auch extrem reizoffen und schnell erschöpft. Ich habe es nur deshalb ein gutes Jahr genommen, weil ich tierisch Angst hatte, sonst gleich wieder in der Geschlossenen zu landen. (Mir war damals nicht klar, weshalb man eingewiesen werden darf.)
Ich hatte es als alleiniges Psychopharmakum, aber nicht als einziges Medikament.
Zur Phasenprophylaxe würde ich von Abilify abraten, da es antriebs- und stimmungssteigernd wirken kann, weshalb es gern bei Depressionen nach Psychosen verordnet wird. Grundsätzlich halte ich Neuroleptika außerhalb akuter Phasen nicht für das Mittel der Wahl.
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.