Hallo Lisa,
ich hatte damals ganz frisch (ein Quartal) nach meinem ersten Klinikaufenthalt - ich wollte unbedingt wieder in Arbeit und hatte null Einsicht - ein Hirnleistungstraining bei einer Ergotherapiepraxis.
Ich bin ein großer Freund von Ergotherapie, aber diese Dame fand mich nach nur einer Verordnung arbeitsfähig, obwohl ich mit meiner Leistung nicht zufrieden war und auch weiterhin Fehler machte, weitaus mehr als je zuvor. Sie fand einfach, das müsse reichen ("Sie haben zu hohe Ansprüche.").
Aufgaben, die ich bekam, waren beispielsweise auf einem Papierausdruck E-Mails in Spam und zu lesende Nachrichten einstufen anhand des Betreffs, Absender etc. Mal sollte ich eine Liste abtippen. An Kniffel kann ich mich auch noch erinnern. Gerne wird Cogpack eingesetzt, ein stinklangweiliges, längst überholtes Computerprogramm.
Grundsätzlich kann man sich auch ohne Verordnung fordern. Ich habe zeitweise ein MMORPG gespielt, wobei ich neben der Hirnleistung auch mein Reiz-Reaktionsvermögen und den Umgang mit sozialen Kontakten trainiert habe. Es hilft immer, etwas Neues zu lernen. Und: Bewegung hilft, das Gehirn zu regenerieren.
Der Unterschied zu Eigenübungen ist bei der Therapie natürlich, dass ein Gegenüber da ist, das Rückmeldungen gibt und dabei hilft, sich nicht zu überfordern. Den ein oder anderen Kniff lernt man da auch. Zum Beispiel, dass es völlig legitim ist, mit Notizen in ein Gespräch zu gehen, damit man Wichtiges nicht vergisst. Eine Therapeutin hat mir mal den Planer mit der Erinnerungsfunktion auf meinem Handy erklärt, das habe ich eine Zeit lang für mich ausprobiert und mittlerweile benutze ich verschiedene Wecker für meine Pillen und fürs Katzen füttern etc.
Viele arbeiten mit Fragebögen, mit denen am Anfang einer Verordnung erhoben wird, wo Deine Defizite liegen. So kann man Fortschritte festhalten.
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
