So, hast du denn von beidem entzogen? Ich schon. Sag mir doch mal: Was waren deine Dosierungen über welchen Zeitraum und wie ist dein Entzug verlaufen? Wie lang hast du welche Mengen konsumiert? Welche Konsumform?
Das mit den Krämpfen tritt allerhöchstens im schlimmsten Stadium von sehr hohen Dosierungen, die intravenös über längere Zeit reingeschossen wurden in die Vene. Von 1mg oder 5, 10mg wirst du niemals Krampfanfälle haben, die in den lebensgefährlichen Bereich gehen.
Ist ähnlich wie beim Alkohol: Auch Alkohol kann im Entzug des schwersten Stadiums, des sog. "Delirium tremens" tödlich sein. Vor allem wenn er falsch durchgeführt wird. Aber: Das ist nur bei schwersten Alkoholikern, den Pegeltrinkern, der Fall. Menschen, die schon morgens ihren Whisky durch einen Strohhalm trinken müssen, weil sie das Glas nicht mehr halten können, weil ihre Hände so sehr zittern. Wenn jemand eine Flasche Rotwein am Tag trinkt, erfüllt er zwar die Definition von Alkoholismus - aber vom Pegeltrinker der ins Delirium tremens fällt, ist er weit entfernt.
Aufpassen: Ich sage nicht, Benzos wären nicht gefährlich. Ich verbitte mir nur den Vergleich mit Heroin.
Ich meine, mann, wir reden da von Heroin. Hast du irgendeine Ahnung, wie sehr sich Tavor von Heroin unterscheidet, hm? Das sind nicht einmal dieselben Stoffgruppen, herrje... das ist der berühmte Vergleich zwischen Apfel und Birnen. Kann man machen, aber es ist und bleibt völlig bescheuert
Zu Tavor noch: Tavor ist ein äusserst niedrig potentes Benzo, kein Vergleich z.B. zu Flunitrazepam (Rohypnol). Alleine da sind die Unterschiede gravierend, deshalb ist Rohypnol auch in manchen Ländern im BtmG eingestuft, etwa in den USA. Es gibt zahlreiche Benzos, die extrem viel schwerwiegender sind als Tavor.
Ich sag dir noch was zum Entzug:
Egal ob Benzos, Opioide wie Heroin oder was auch immer, in der Regel stellt man mit dem Arzt einen Plan zusammen, wo man die Dosis langsam reduziert in kleinen Schritten, um Entzugserscheinungen zu verringern oder gar ganz zu vermeiden. Wer langsam runtergeht, der hat in der Regel keine ernsthaften Entzugserscheinungen, die über Muskelkater hinausgehen dort im physischen Bereich.