Was den Entzug angeht, betrifft aber ausnahmslos (!) alle Stoffe: Es ist die Halbwertszeit, die dafür verantwortlich ist, das nach dem Absetzen noch Stoff weiter im Körper ist. Darum setzt der Entzug auch nicht gleich ein mitunter. Aber das kann sehr verschieden sein, z.B. wenn wir mal Midazolam (Dormicum) nehmen: Das hat eine ultra-kurze Halbwertszeit von nur wenigen Stunden, während andere eine Halbwertszeit von bis zu 200h haben können.
Aber was oft falsch dargestellt wird bei Benzos, sind die Unterschiede zwischen Patienten mit Medikamenten und Junkies, die sie als Drogen missbrauchen: Letztere fixen oft mit der Nadel und hauen dabei Dosierungen rein, die jenseits von gut und böse sind. Das hat wenig mit Benzos als Medikamenten zu tun in geringer Dosierung und oraler Einnahme.
Und eines vergessen die Leute auch gerne: Ähnlich wie bei einem Antidepressiva, kommen natürlich auch die Ängste usw. zurück wenn man Benzos absetzt, so wie beim AD die Depression zurückkommt. Das kann man nicht den Medis anhängen, das ist bedingt durch die Krankheit.
Bei mir, naja, ist es eben schwierig: Ich vertrag kein Lithium wegen den Nierenwerten und hab auch grosse Probleme mit Neuroleptika, die mich zu einem Zombie machen, der nur noch regungslos in der Gegend rumsitzt. Darum hab ich ein AD halt und wenn die Belastungen gross oder zu gross werden Benzos, z.B. zum Schlafen um eine Manie zu verhindern, weil die eintritt wenn ich hypomanisch zu lange wach bin.