Hallo Frank,
ich könnte mir vorstellen, dass man nach solch einer hochstigmatisierenden Aussage vom Arzt und einem solchen Leidensweg, selber sehr reizoffen ist und jede weitere Aussage, ggf. dann gegen sich gerichtet sieht. Vor allem, wenn man sich Anteilnahme erhofft.
Doch denke ich, dass die Aussagen, von den VorposterInnen nicht so gemeint waren. Als ich deine Erfahrung mit dem Arzt las, musste ich auch zweimla lesen, weil es so unglaublich abwertend, stigmatisierend und Hoffnungslos ist, dass man es kaum für möglich hält, dass diese Aussage von einem Psychiater im Jahre 2020 stammt. Es ist weniger ein Ausdruck, dass man dir nicht glaubt, sondern, dass es einen fassungslos macht.
Mich würde interessieren, was genau dich umgestimmt hat, dann doch bei dem Arzt zu bleiben?
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).