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Schneide ich mir in den Finger, hab aber keine Einschränkungen und Leidensdruck, ist das eher keine Krankheit.
Kommt drauf an, wie tief ich mir in den Finger schneide, und wofür ich die Hände brauche ;-)
Menschen hier zumindest sind eher bereit, einen Facharzt für "psychische Probleme" aufzusuchen als noch vor 50 Jahren. In dem Moment, wo du zum Arzt gehst, bekommst du eine Diagnose. Ist halt auch die Frage des Überdiagnostizierens. Der Doc kriegt kein Geld, wenn er abrechnen will, dass alles bestens ist.
Und wie will man solche Statistiken tatsächlich glaubhaft anlegen? Woher stammen Zahlen von vor 20, 30, 50 Jahren. Wie will man seriös wissen, wie hoch der Anteil der psychisch Erkrankten, die sich nicht in Behandlung begeben haben, war?
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Wobei sogar davon ausgegangen wird, das nur 50% der Erkrankungen von Hausärzten erkannt werden (die in der Regel dann ja zu Psych's weiterleiten).
Von etwas ausgehen ist auch Jacke wie Hose. Kann ich auch schreiben "ich glaube". Kommt aufs Selbe raus.
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Nun kann man per Definition beides als Krankheit deklarieren (oder eben nicht), das sind dann nur Diagnosen. Tatsächlich wichtig ist dabei aber dann doch nicht die Diagnose/Definition, sondern der Leidensdruck
bzw. die Einschränkung, die ich dadurch habe ?
"Nur Diagnosen". Für mich ist die richtige Diagnose wichtig. Die will ich auch bei körperlichen Beschwerden haben. Darauf basiert die weitere Behandlung. Darauf basiert auch, was ich selber dazu beitragen kann, dass es mir besser geht. Nun ja, Leidensdruck und Manie.... Wenn du vom Leidensdruck der Angehörigen sprichst, hast du sicherlich recht. Auch in Psychosen wird nicht zwangsläufig Leidensdruck empfunden.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.