Hallo Elsbeth,

vor 30 Jahren gab es noch kein Internet für die breite Masse, so wie heute. Es war mühseliger Informationen über Krankheiten zu erhalten.

Zu deiner Frage über die Einsicht:

Ich hatte über 2 Jahrzehnte 2 unbehandelte Depressionen (reaktiv auf Lebensereignisse) und als letztes eine behandelte Depression mit Klinikaufenthalt. Wie ich heute weiß geriet ich nach der erfolgreichen Behandlung der Depression in eine hypomanische Phase, die von Ärzten oder privatem Umfeld nicht bemerkt wurde....alle waren froh, dass es mir wieder besser ging einschließlich meiner Person.
Ich strahlte wie ein Weihnachtsbaum...das ebnete nach 2-3 Monaten ab.

Dann war ich 10 Jahre stabil ( ohne Medikamente ).

Erneut nach einem schwierigen Lebensereignis ( Trennung/ Scheidung ), erlitt ich eine schwere Depression mit Klinikaufenthalt ….immer noch keine Diagnose " Bipolare Störung", sondern " Anpassungsstörung".

Nach absetzen der AD geriet ich in eine Manie mit psychotischen Symptomen, wieder Klinik.

Jetzt wurde die Diagnose gestellt, da war ich 50 Jahre alt.

Ich wusste sofort, dass das stimmt....und war am Boden zerstört, als ich im Netz die Informationen über die Krankheit erhielt.

Trotz Medikamenteneinnahme bekam ich immer wieder depressive Episoden, teilstationäre Aufenthalte und so weiter.

Psychoedukation erhielt ich immer mal wieder während der Klinikaufenthalte und in der Reha, aber auch nicht explizit über Bipolarität, sondern über Depressionen.

Übrigens, eine Wochenbett Depression erleiden auch nicht bipolare Frauen .

Es tut mir leid, dass du so wenig Informationen bekommen konntest. Mit konsequenter Behandlung kann man ja lange stabil bleiben, wie ich hier immer wieder lese.

Da ich erst ein paar Jahre von meiner Krankheit weiß, bin ich nicht so erfahren wie du wahrscheinlich. Meine Einsicht war gleich gegeben.

Das war meine Geschichte zur Krankheit ( kurzgefasst :) )

liebe Grüße Mondin