16. 11. 2019 23:08
Hallo LO,

zunächst herzlich willkommen hier im Forum und ich drücke Euch die Daumen, dass auch beim zweiten Kind alles glatt läuft.

Das dein Partner gerade in einer tiefen Depression steckt ist natürlich bei diesem Ereignis keine schöne Begebenheit. Wie du schon schriebst, ist es sehr unterschiedlich, wie und vor allem, wann jemand wieder aus dem Tief kommen kann.

Medikamente können helfen, aber auch da braucht es eine Anlaufzeit und nicht gleich das erste oder zweite Medi muss auch anspringen. Da brauchts manchmal auch sehr viel Geduld bis man die richtige Medikation gefunden hat. Und manche Menschen sprechen gar nicht auf Antidepressiva an.

Ebenso Therapien sind kein Garant für eine schnelle Genesung von der Depression. Auch wenn dein Partner eine optimale Behandlung bekommt und eigene Strategien, wie rausgehen, immer mal wieder am Alltagsgeschehen so gut es irgendwie geht, teilnehmen und sei es nur dabei sein etc, kann es sich noch um Monate handeln, bis dein Partner aus diesem Tief wieder auftaucht.

Deshalb mein Tipp, bau dir die Niederkunft und das Wochenbett etc, eher ohne die Hilfe deines Partners auf. Natürlich würde ich ihn in alles einweihen und alles mit ihm besprechen, aber nicht mit ihm rechnen. Aktiviere dein soziales Netzwerk, spreche andere Familienmitglieder, Freundinnen, Bekannte, Eltern, Großeltern etc, an, die dich da unterstützen können. Vor allem nimmt es ihm dann vielleicht auch den Druck und er kann sich mehr um sich kümmern, als dass er sich gedanklich noch fertig macht, dass er dir gerade nicht beistehen kann.

Viele Grüße Heike

------------------ Signatur --------------------------

Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Raus aus der Krise

LO 1334 16. 11. 2019 22:53

Re: Raus aus der Krise

Heike 447 16. 11. 2019 23:08

Re: Raus aus der Krise

Lady bug 373 17. 11. 2019 20:42

Re: Raus aus der Krise

MadameX 460 17. 11. 2019 21:12

Re: Raus aus der Krise

Milla 642 22. 11. 2019 15:39



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