Hi Midori,
nach meiner Erfahrung wird dies bei bipolar 1 einfach individuell verschieden aufgefasst und definiert. Verallgemeinern lässt sich dies nur dahingehend, dass jede betroffene Person die Hypomanie als weniger schwer empfindet und der Alltag eher noch normal aussieht, wobei diese Aussage von mir schon mit Vorsicht zu genießen ist. Des Weiteren beinhaltet diese Phase weniger soziale und andere Konflikte beinhaltet, die dann später in stärkeren Ausprägungen extrem eskalieren können (= Kontrollverlust). Aber beginnt der Kontrollverlust nicht schon ansatzweise mit der Hypomanie? Ich sage ja.
Und letztendlich spielt die Bezeichnung keine Rolle, für eine Beurteilung der Situation, denn es geht um die Symptome und deren Auswirkung auf die betroffene Person. Ich reagiere schon auf die ersten Symptome "allergisch" und versuche zu agieren, während andere die Aufhellung (Ansatz Hypomanie) vielleicht noch mitnehmen. Ich würde den Begriff hypoman heute sehr wahrscheinlich viel sensibler ansetzen.
Halluzinationen und Sinnestäuschungen könnten auch Anzeichen aus dem benachbarten Gebiet der Schizophrenie sein - schizoaffektiv? Es gibt keine scharfen Abgrenzungen. Sowohl horizontal als auch vertikal, um bildlich zu bleiben, gibt es fliessende Übergänge.
Mein Tipp, wenn Du rechtzeitig gegensteuern willst, dann mache es gleich am Anfang der ersten Symptome/Hypomanie, denn der Übergang zur Manie ist fliessend und die Absprungzeit nicht mehr kalkulierbar.
Viele Grüße
nebulos