Moin Skandal,
meine erste Manie erlebte ich nach einer lang anhaltenden beruflichen und privaten Überlastung in einer
psychosomatischen Kur, in der ich mich erholen sollte.
Das Gefühl der Erleichterung war für mich so folgerichtig, dass ich daran nichts Ungesundes erkennen konnte.
In Tagebuchaufzeichnungen habe ich später gelesen, dass ich das, was Du als Genußmanie beschreibst,
als "Sommer meines Lebens" bezeichnete.
Dieser vermeintliche Sommer im mittleren Lebensalter endete in einer psychotischen Episode.
Die Anschlussdepression dauerte 1 1/2 Jahre, die ich in der Klinik verbleiben mußte.
Alle nachfolgenden Manien (die Diagnose wurde erst 9 Jahre später gestellt) waren der reinste Horror und endeten
allesamt in einer Psychose. Die Anschlussdepressionen - wiederum in der Klinik - waren von der Dauer ähnlich ver-
heerend wie die vorhergehende psychotische Manie. Die seelischen Qualen, die innere und äußere Lähmung
habe ich allerdings auch als schlimmer empfunden.
Bei manchen "Gesunden" denke ich mitunter auch, dass sie nur deshalb keine Diagnose haben, weil sie noch nie
beim Psychiater waren.
... doch das Ausmaß, in dem ich damals mein Leben ruiniert habe, geht nur in krankhaftem Wahn.
Das macht den großen Unterschied zu "den Vertretern, die nicht richtig ticken."
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.19 20:06.