Hallo Schniesel,
in einigen Kliniken gibt es die Möglichkeit einer Behandlungsvereinbarung, wo du selbst mit den Behandlern eigenverantwortlich abstimmt, was im Falle des Falles passieren soll.
Auf dieser Seite [
www.pflege-in-der-psychiatrie.eu] gibt es ein Arbeitsheft "Das Leben wieder in den Griff bekommen" als PDF, wo du selbst aufschreibst, was du in den letzten 5 Jahren für Dich als gangbaren Weg herausgefunden hast. Was sind bei Dir Frühwarnsymptome, was hast du selbst für Erfahrungen, wie du mit ihnen umgehen kannst, damit es erst gar nicht zu einer vollen Manie sich ausbreitet, was hast du für dich als gut herausgefunden, wie Menschen mit Dir in einer Manie am besten umgehen sollen, wie kommst du wieder runter, was hat dir dazu alles geholfen.
Da ist auch eine Vorausverfügung dabei, wo du beschreiben kannst, wie mit dir verfahren werden soll.
Dann gibt es natürlich noch die Patientenverfügung, die du natürlich bei Personen hinterlegst, die auch schnell zugriff haben oder bei der dich behandelnden Klinik direkt.
Es ist zwar noch kein Garant, dass dann so verfahren wird, wie du es dir vorstellst, aber zumindsest etwas schriftliches, was man ebenfalls dann auch immer mal wieder überarbeiten kann, wenn sich noch andere Dinge als gut erwiesen haben.
Die beste Effizienz ist natürlich, Manien eigenständig zu vermeiden, damit es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt, aber auch das ist keine Garantie.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).