Lies dir bitte mal den Text in folgendem Link durch: www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/manie.html
Für mich war dieser (als Betroffene) seinerzeit äußert erhellend und plausibel, vor allem der Abschnitt "Zur Psychologie der Manie". Genau diese vom Autor beschriebene "individuelle Not" sehe ich mittlerweile als eine der Hauptursachen, warum die Krankheit bei mir überhaupt immer wieder die Chance bekommen hat, auszubrechen. Seitdem ich mir dies bewusst gemacht habe, geht es mir (nach einer kurzen Phase der schmerzlichen Selbsterkenntnis darüber, durch eigenes Verhalten oder eben auch Nicht-Verhalten die Krankheit immer wieder befeuert zu haben) deutlich besser. Nachdem mir klar geworden ist, dass ich die Manien vor allem deshalb liebe, weil dies die einzigen Phasen waren, in denen ich meine Wünsche bzw. Bedürfnisse gegenüber meinem Umfeld so selbstbewusst und bestimmt artikulieren konnte, wie ich es mir immer wünschen würde, habe ich konsequent angefangen, dies auch im "Normalzustand" hinzukriegen. Zugegeben, dies ist ein langer Prozess und ich falle noch oft genug zurück in die alten Muster, aber es gelingt mir immer besser. Was ich damit sagen will: Die "Arbeit" daran muss der Betroffene zu 100% selbst leisten, und das fängt mit der Erkenntnis darüber an. Kein Angehöriger dieser Welt kann einem die eigene Verantwortung dafür abnehmen. Umgekehrt darf und muss man als Angehöriger/Partner diese Verantwortung vom Betroffenen aber auch unbedingt einfordern. Letztendlich hat auch jeder für sich das Recht auf ein würdevolles Leben, was allerdings an der Seite eines nicht vollständig aufgeklärten, uneinsichtigen Bipolaren schnell zu einem würdelosen Dasein verkommt.
IIn diesem Sinne beste Grüße und viel Kraft für alles Weitere!
Bi_Happy