Ich habe zahlreiche Trips gemacht mit LSD und den einen Bezug zur antidepressiven Wirkung kann ich nicht bestätigen. Also, nicht falsch verstehen, ich meine damit folgendermassen: Man kann LSD nicht wie etwa ein SSRI-AD einsetzen zur konstanten, also dauerhaften Behandlung von Depressionen. Als Medikament auf dem Markt wird so starke Psychedelika niemals erscheinen, es wird höchstens zu Ausnahme-Behandlungen zugelassen in Einzelfällen (Beispiel: Dr. Gasser in Luzern, CH, hat eine Ausnahmebewilligung vom Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz und führt solche Sachen im legalen Rahmen durch)
Meine Erfahrungen waren keinesfalls negativ, aber: Eben auch nicht wirklich "anti-depressiv", so wie ich es von den klassischen Antidepressiva her kenne.
Manche Trips haben mir tiefe Einsichten gegeben, die ich so vielleicht nicht erlangt hätte, andere Trips waren weniger geprägt von Philosophie und Lebensanalyse als mehr von Spass (etwa an der Street Parade hier in Zürich, da stand Tanzen auf dem "Candyflip", also MDMA & LSD als Kombination im Vordergrund)
Wir haben manche Trips auch regelrecht organisiert: Mit einem nüchternen Aufpasser (Tripsitter), dem entsprechenden Set & Setting (Umgebung & Gefühlslage), mit Verfügbarkeit zum Notfall-Abbruch wenn es schief laufen würde (aka Benzos etwa) usw. und da gab es so manche sehr wertvolle spirituelle Erfahrung.
Nur:
Am Ende ist LSD dennoch als "härtere" Variante von Psychedelika anzusehen (während etwa Cannabis eine "harmlosere" Variante ist) und ist keinesfalls für jeden Menschen geeignet. Als Medikament, so im Sinne von Marktzulassung in einer Packung samt Beipackzettel, verschrieben vom Arzt, halte ich es für zu gefährlich. Zu gefährlich im Sinne von zu mächtig, zu intensiv, zu stark ergreifend und zu beeinflussend für die Psyche, weniger für den Körper im Sinne einer Überdosis.
Und nur zum Schluss für all jene, die sowas mal in Erwägung ziehen: Wenn sich jemand nicht davon abhalten lässt, dann sollte man auf Safer Use schauen, so wie ich es beschrieb mit Tripsitter, vertrauter Umgebung usw.
Ich könnte da noch ganze Romane darüber schreiben, aber ich nehme nicht an, das es jemand ernsthaft hier interessiert, wie sich so ein Trip in Wahrheit anfühlt.