Hi Mexx,
jetzt hab ich mir das alles durchgelesen. Ich finde das so Wahnsinnig, dass die das einfach so mir nichts dir nichts nicht mehr liefern können. Wir sollten uns alle zusammen tun und eine Sammelklage einreichen - hey ich meine hier gehts ja mal echt um Leben!
Ich wollte von Venlfafaxyn, nachdem ich es jetzt 10 Jahre nehme letztes Jahr runter. Der Leidensdruck war zu hoch da ich ausgerechnet die Nebenwirkung Ejakulationsschwierigkeit habe. Alles andere Haut oder was auch immer wäre mir total egal. Wie gesagt, letztes Jahr im Januar habe ich angefangen (mit Arzt).
Die erste Zeit gings mir echt gut und dann innerhalb von zwei Tagen war ich so tief unten, wie schon lange nicht mehr. Sofort habe ich alle meine Freunde abgeklingelt aber alle waren (wie immer) verhindert. Versuchte noch es alleine hinzubekommen, sagte mir immer dass ist jetzt halt wieder Krank und du kennst das. Ich stand mal wieder am Punkt X, war schon alles bereit aber dann hab ich mich doch noch durchgerungen nicht aufzugeben und rief schließlich meine Eltern an. Mein Vater fand mich dann elendig vor genauer gesagt bin ich ihm in die Arme gefallen weil ich bei dem Nervenzusammenbruch nur noch am übergeben bin und schlichtweg total fertig. Konnte nichtmal laufen. Psychater - natürlich wieder im Urlaub. Also wollte er mich gleich in die Klinik bringen, war total überfordert (wer wäre das nicht?). Könnte ihn noch anbetteln es nicht zu tun:
Ich war bisher 2x erfolgreich Selbständig. 2x musste ich aufgeben weil ich über 6 Monate in die Klinik kam, so kann man keine Firma führen. Ich habe jetzt gerade in 5 Jahren meine dritte Selbständigkeit wieder aufgebaut - das wäre dann alles wieder zerstört worden.
Er hat es Gottseidank nicht getan. Ich steigerte die Dosis wieder und quartierte mich 2 Wochen bei meinen Eltern ein die Tag und nacht ein Auge auf mich hatten, dass ich doch nicht im Kurzschluss was dummes mache und mich davon schleiche.
Erst die letzten zwei Monate bekam ich wieder alles in Griff und fühlte mich wieder normal: jetzt: Venlafaxyn gibts halt nicht mehr PUNKT. Für mich ist das zwangsweise Absetzen jetzt absolut Lebensbedrohlich! Man kann es ja nicht einfach so weg lassen, was anderes anschleichen und vorallem: Es dauert und dauert.
Klinik ist für mich keine Option mehr. Nicht schon wieder. Ich würde wieder alles alles verlieren was ich mir jetzt wieder so hart aufgebaut habe. Ich bin absolut sauer und Ohmächtig dass hier einfach so mit Leben gespielt wird. Wahrscheinlich aus irgendwelchen Geldgründen, wie es ja immer so ist.
Ich muss mal mit meiner Rechtsschutz reden. Ich sehe das als Körperverletzung bzw. bedrohung meines Lebens. Das kann und darf man sich nicht gefallen lassen!
Helfen tut das jetzt freilich nichts. Ich muss es zwangsabsetzen. Hab jetzt das ganze Haus und alles durchsucht und noch jeden Rest zusammengekratz. Halbiere von 150mg auf 75mg. Das ist jetzt Tag 4. Stimmungstechnisch gehts mir gut, aber dass kenn ich vom letzten Jahr. Man glaubt wieder dass es geht und auf einen Schlag bist du ganz ganz weit unten. Was ich jetzt schon merke ist, dass ich diese Brain Zaps seit einem Tag habe. Müdigkeitsanfälle und ich schwitze wie eine Gießkanne, die Übelkeit ignoriere ich, so gut es geht.
Hab mir Gottseidank vor einem Monat einen guten Freund als Mitbewohner in mein Haus geholt und ihn jetzt umfassend informiert. Auch meine Freunde und Eltern. Morgen geh ich nochmal zum Hausarzt vielleicht fällt dem nochwas ein. Wie gesagt, mein Psychater ist vor ein paar Monaten in Rente gegangen. Hab drei Termine bei zwei neuen offen - früherstens in 12 Wochen. Wie immer kommt alles zusammen.
Armes armes Deutschland.
Immerhin: Ist ein riesen Trost, dass ich mit dem Problem nicht alleine Bild, wie ich hier lese. Das hilft.
Jetzt hoffe ich, dass das Escitalopram und Lamotrigin, dass ich noch nehme, die verminderte Dosis von Vernla auffängt.
Ich nehm das jetzt so sportlich wie ein anderer User im Beitrag: Mir reichts! Ich will von niemanden Abhängig sein. Wenn ich mich jetzt der Ohnmacht hingebe, dass ich bald kein Venlafaxyn mehr hab und es dann jeden Tag "Zack" machen kann dann Kapitulier ich vor den Pharmaherstellern. Nein, nicht mit mir.
Dann halt eben noch einmal durch die Hölle. Habs früher geschafft, werde ich jetzt auch schaffen.
Ich hoffe nur, dass es euch, die ebenfalls noch am Tropf von Venlafaxyn hängen auch Familie und Freunde habt die euch in dieser Zeit helfen und beistehen.
Ich weiß verdammt gut, wie sich das jetzt anhört. Jetzt kann ich noch Kampfgeist proglamieren und ich hoffe das diese Wut auf diesen Misstand anhält. Wut ist auch ein starkes gefühl und ich hoffe das sie so stark ist, dass eventl. Anfälle damit abgefedert werden und ich mir selbst genug Wert bleibe.
Also. Jedem dem es so geht. Haltet durch, findet alternativen und lasst euch nicht Verar....
Ihr seid nicht alleine.
Weis inzwischen schon jemand was über einen Ersatz? Ich lese von Milna? Das kenn ich nicht? Wie ist es mit Fluoxetin etc? Erfahrungen?
Ist mal wieder so ein Punkt, wo man sich selbst informieren, austauschen muss weil man mal wieder auf sich gestellt ist.
Naja, fast alleine... das Forum gibt es ja noch, von Leuten die den selben Sch.... durchmachen und es nicht nur aus Büchern kennen.
Danke dafür!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.11.19 15:02.