09. 10. 2019 08:11
Hallo liebes Forum,

Der Titel klingt für manche vielleicht etwas plakativ, aber ich will euch an meinen Erfahrungen teil haben lassen. Wie manche von euch vielleicht mitbekommen haben, hatte ich in der letzten Zeit immer wieder (alle 2-3 Wochen) mit depressiven Phasen zu kämpfen und hab nebenher noch studiert. Ich war absolut nicht glücklich und habe mich oft einsam und verloren und verzweifelt gefühlt. Ich habe gemerkt etwas in meinem Leben verändern zu wollen, habe mich aber anfangs nicht getraut, weil ich von außen, sowie von innen heraus Leitsätze wie: "Du musst dein Studium fertig machen", "Du musst durchhalten". "Du probierst es nicht stark genug" hatte. Ich habe dann irgendwann diesen ganz vielleicht banal klingenden Satz für mich entdeckt. Es ist MEIN LEBEN. Ich muss nicht wie die "anderen" leben und miteifern in unserer Leistungsgesellschafft. Es gibt nicht nur den einen Weg und wenn momentan die eine Tür verschlossen ist, steht vielleicht eine andere bereits offen. Es war mit viel Unsicherheit und Ängsten verbunden, doch ich habe für mich beschlossen, dass Studium erstmal auf Eis zu legen und umzuziehen, von der Stadt aufs Land. Die äußere Ruhe am Land hat mir schon immer gut getan. Ich habe angefangen die fehlende innere Ruhe im Außen zu suchen. Natürlich macht die Umgebung was mit einem und mir persönlich hilft es viel in der Natur zu sein und meine Eltern in der Nähe zu haben, wo ich mich geborgen und sicher fühle. Von dem Tag an, wo ich diese Entscheidung für mich getroffen habe und auf mein Bauchgefühl gehört habe, geht es mir besser. Viel besser. Ich bin zum ersten Mal seit 3 Jahren stabil. Stabil bedeutet für mich dass ich mich gut und glücklich fühle natürlich mit ganz normalen Schwankungen, die jeder Mensch hat, und die Krankheit in den Hintergrund gerückt ist. Ich habe mir ein neues Leben aufgebaut und es hat sich definitiv gelohnt. Ich habe durch meinen neuen Lebensstil mehr innere Ruhe und bin ausgeglichen und bei mir selbst angekommen. Natürlich hat nicht nur die Lebensveränderung dazu beigetragen. Ich habe eine passende Medikation gefunden, habe eine stabile wunderbare Beziehung, Rückhalt von der Familie, 5 Jahre Therapie gemacht, einen guten Facharzt und habe mich auf das Leben mit der Diagnose eingestellt. Ich brauche mehr Ruhe als andere, kann mit Stress nicht mehr so gut umgehen wie früher und richte mein Leben danach aus. Ich weiß nicht jedem von euch ist es möglich, euer Leben so drastisch zu verändern wie ich es getan habe. Ich kann nur immer wieder sagen, dass es für mich richtig war darauf zu hören und ich euch nur empfehlen kann in euch reinzuhören, was ihr wirklich braucht damit es euch besser geht. Ich hoffe ich konnte einigen von euch etwas Mut und Hoffnung geben.

Liebe Grüße
Caro
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Lebenssituation verändert = Stabilität

Caro_Wien 1519 09. 10. 2019 08:11

Re: Lebenssituation verändert = Stabilität

Ydurt 560 09. 10. 2019 12:45

Lebensituation perfekt für bipolare ≠ zwangsläufige Stabilität

roobb 527 09. 10. 2019 13:22

Re: Lebenssituation verändert = Stabilität

Deborah 495 09. 10. 2019 19:07

Re: Lebenssituation verändert = Stabilität

Frankkk 479 09. 10. 2019 19:26

@ Frankkk

Deborah 572 09. 10. 2019 20:18

Re: @ Frankkk

Wiesobinichhier 745 20. 10. 2019 16:22



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