Hallo,
ich kann nur von mir schreiben.
Seit ich mich weitestgehend zurückgezogen habe, ist mein
Leben und meine Bipolare Störung viel besser geworden.
Ich bin sehr viel alleine, ohne große Kontakte zur
Außenwelt. Wenn überhaupt, nur durch das Telefon.
Muss mich schon überwinden einkaufen zu gehen.
Ich bin im Alter jetzt immer authentischer geworden,
was meine Person angeht.
Ich habe endlich einmal Zeit nur für mich.
Das alles macht mich unter dem Strich stabiler.
Bzw. die Spitzen der Phasen sind deutlich weg.
Depressionen sind nicht mehr so wahnsinnig tief wie früher.
Deshalb sind auch die suizidalen Gedanken verschwunden.
Früher bin ich im Herbst immer in die Klinik. Schwer Depressiv und
mit starken suizidalen Gedanken. Ich musste zu meiner
eigenen Sicherheit die Verantwortung an der Tür der Geschlossenen
abgeben.
Versuchte Suizide gab es aber auch, doch die liegen lange zurück.
Was ich aber auch hatte, war eine Todessehnsucht in der Hypomanie.
Ich war so glücklich und verliebt gewesen, es war nicht zum aushalten,
dass ich auf einer zweispurigen Verkehrsbrücke zwischen den
Autos hin und herrennen wollte. Die Scheinwerfer zogen mich wie
magisch an. Oder auch einen großen Strommast den ich
erklimmen wollte. Ich wollte mit dem Feuer spielen und überschüssige
Energie dadurch loswerden. Denn konzentrieren hätte ich mich da ja müssen.
Schon verrückt was die Bipolare Störung so mit sich bringen kann.
Doch wie gesagt, ich lebe zurückgezogen und alleine.
Habe alles schlechte aus meinem Leben verbannt,
alles das, was mich irgendwie triggern könnte.
Viele Grüße,
Kleeblatt