Erstmal: Ich hab eine volle IV Rente (in der Schweiz, anderes System) und bin dadurch auch aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. Da ich mich aber nie wie andere mit der Leistungsgesellschaft identifiziert habe, hat mich selbst das auch nicht so schwer getroffen wie andere.

Ich habe gelernt im Laufe der Jahre, mich zu akzeptieren und das ich halt Einschränkungen aufgrund der BS hinnehmen muss. Für Aussenstehende sieht das oft ganz anders: Viele denken, ich hätte ja ein super tolles Leben, weil ich in der Öffentlichkeit nicht depressiv bin (in den Phasen meide ich die Öffentlichkeit ja auch, darum kein Wunder) und ich würde ja "einfach so" Geld bekommen für "nichts".

Aber ich nehme es den Menschen nicht übel, denn sie wissen schlichtweg nicht, durch welche Krisen und Probleme man geht im Leben mit psychischen Erkrankungen.

Konkret zu deinem Beitrag:
Ich finde, man sollte es auch von der positiven Seite her sehen, nämlich das du ein gewisses Soll erfüllen kannst wie etwa deinen Hund zu pflegen und den Haushalt zu machen. Die Leute wissen, wie gesagt, nicht wie wenig Antrieb man in der Depression hat und wenn sie es mal erleben würden, dann würden die selbst kaum noch ihren Haushalt hinkriegen.

Ich würde mich nicht um Andere kümmern, denn eben, sie verstehen es nicht, aber du solltest einfach deinem Weg folgen in kleinen Schritten. Ich meine, wenn es dir besser geht, das du mal mehr machst und wenn es dir schlechter geht, halt weniger. Das tun, was man tun kann.

Aber lass dir nichts einreden von anderen, wegen der (Leistungs-)Gesellschaft, Jobs, wegen Dingen die man tun oder lassen sollte, einfach den eigenen Weg gehen.

Ich etwa nutze meine freie Zeit um mich um meine Kunst (Literatur etc.) sowie meinen Hund zu kümmern. Und wenn ich mein Soll hinbekomme wie eben den Haushalt, umso besser. Suche dir was, was dich erfüllt und zieh es durch, gerade wenn man Zeit hat, was ja im Berufsleben meist nicht der Fall ist.

Zum Alkohol: Du weisst ja, was man so sagt, wie vor allem das man es lassen soll. Aber ich verurteile da niemanden, da ich selbst mehr als nur ein wenig getrunken habe in meinem Leben und noch heute hier und da mal zu tief ins Glas schaue.