liebe Kins,
Quote
Mich würde mal interessieren, wie andere Angehörige und Betroffene damit umgehen.
Die Frage zu beantworten,.... ehrlich gesagt, ich kann das gar nicht, weil es zu sehr von den aktuellen Befindlichkeiten abhängt.
Ich hatte gerade in jüngster Vergangenheit mit einem Elternpaar und einer Mutter zu tun, beide Parteien Eltern von jungen Erwachsenen. Das hat mich sehr berührt, weil sie schon so viel wussten, genauso wie du, und doch verunsichert waren, und es vielleicht auch noch lange bleiben werden.
Wir driften ja immer mehr dahin, ständig aktiv und positiv eingestellt sein zu müssen. Darüber vergessen wir, dass Zweifel, Ängste und Verunsicherungen auch zum Leben gehören.
Es ist bei Angehörigen auch wichtig zu schauen, in welcher Position sie sich befinden (Eltern, Partner, Geschwister etc.)
Mutter bleibst du immer. Du hast deinem Sohn das Leben geschenkt, erinnerst dich an all die frühen Entwicklungen, an die er sich selbst nicht erinnert (erste Krabbel- und Gehversuche, Essen mit dem Löffel usw.)
Ich mein, aus der Nummer kommst du einfach nicht raus, wenn dein Kind dir lieb ist und du dich nicht ignorant abwenden kannst.
Er, und somit auch du, ihr habt schwierige Zeiten durchgemacht (ich kenne den aktuellen Stand der Dinge nicht). Und zwar nicht nur einmal sondern mehrfach. Das grenzt an traumatische Erfahrungen, wenn es nicht gar ein Trauma ist (ich kenne die Grenzen der Definition nicht)
Dein Sohn ist nicht gerade in dem Alter, wo er sich Gedanken um Frühverrentung macht oder machen sollte. Ihr möchtet alle für ihn ein selbstbestimmtes und von Eltern unabhängiges Leben auf allen Eben, beruflich und privat.
Dass sich da Ängste und Zweifel aufgebaut haben, ist für mich natürlich und nachvollziehbar.
Und dass sich das abwechselt mit Hoffnung, Zuversicht und der Frage, ob diese falsch sein könnte, finde ich menschlich.
Auch die ständige Frage, und somit das sich selbst in Frage stellen, ob zu viel oder zu wenig Unterstützung stattfindet. Niemand macht alles richtig, erwischt genau das richtige Maß zum richtigen Zeitpunkt. Das ist ganz schwierig.
Ich kann nur sagen, einiges hat isb. meine Mutter richtig gemacht. Anderes fand ich übergriffig, nervig, weniger hilfreich. Ob es sich allerdings dadurch bei mir besser entwickelt hätte, wage ich inzwischen zu bezweifeln.
Keine Ahnung, ob dir das hier hilft. Ich könnte noch ewig weiterschreiben. Aber zu dem Thema sind einfach zu viele Gedanken und Überlegungen. Das kann ich schriftlich nicht gut bündeln.
Du bist diejenige, die hier schreibt. Und von daher möchte ich als Betroffene lieber direkt auf deine Empfindungen eingehen, soweit mir das möglich ist.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.