Hallo A.,

es gibt psychische Erkrankungen und Phasen, in denen man nicht in der Lage ist,
emphatisch zu reagieren.

Ich habe eine Bekannte, die an Schizophrenie leidet.
Es gibt längere Zeitspannen einer positiven Symtomatik (so nennt man die Phase, in der sie
unter einer Psychose und/oder Manie leidet.)

Momentan befindet sie sich seit mehreren Wochen in einer negativen Symthomatik (Phase
schwerer Depression).

Wobei man bei diesen Phasen nicht von einer herkömmlichen Depression oder Manie
sprechen kann, weil bei diesem Krankheitsbild noch andere schwerwiegende Symtome
dazukommen.

Ihre negative Symtomatik macht sie absolut unfähig, Emphatie für andere zu empfinden.
Ich habe es letztens selber am "eigenen Leib" erlebt, wie sie auf mich reagiert, mich ver-
letzt und verbal angegriffen hat usw.

Es war der Horror zu erleben, wie sehr ein Mensch sich mit dieser Symtomatik verändert.
Ich kenne sie als liebenswerden, emphatischen, herzlichen und zugewandtem Menschen
und keinesfalls als gefühllos, die diese Symtomatik mit sich bringt.

Auch wenn Du noch Emphatie empfinden konntest, heisst das nicht, daß es bei allen so
ist, die manisch sind.

Bei meiner Bekannten gehört das tatsächlich als Symtom zu ihrem Krankheitsbild.
Nachdem ich mich über dieses Krankheitsbild informiert habe, werde ich in der Zukunft
auch anders damit umgehen, auch um mich selber zu schützen.

Ich glaube, das was ich geschrieben habe, gehört nicht unbedingt in den Baum, ist zu weit
gegriffen, gleichzeitig wurde klar für mich, wie weit die Emphatielosigkeit gehen kann und
wie weit es den Betroffenen tatsächlich selber unter einen starken Leidensdruck stellen kann.

Lg mexx
68 w

Betroffene Bipo 2

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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.19 14:32.