Bipolar ist nicht nur ein Wort
Hei, an alle,
jetzt schreibe ich das doch mal kurz auf. Freesias Mann hat Zitat "eine bipolare Störung" und das ist schon mal schlecht.
Besser wäre, er hätte eine bipolare Erkrankung, dann hätten wir da das Wort Erkrankung stehen. Das muss man ernster
nehmen, denn gestört ist ja schnell mal was. Ein Telefonanschluss, zum Beispiel.
Ich weiß, dass beide Ausdrücke für die gleiche Krankheit verwendet werden, aber Freesia verhält sich nicht so, als wäre
ihr Mann krank.
Stellen wir uns kurz vor:
In einer Familie leben mehrere Kinder. Und eines dieser Kinder fängt an zu husten.
Was tun die Erwachsenen? Ich übernehme das hier aus dem Posting: Sie spiegeln das Kind und alle Erwachsenen
hüpfen hustend um das Kind. Ändern tut das nichts. Das Kind bekommt hohes Fieber. Und die Erwachsenen sagen:
Das ist jetzt eine neue Qualität.
Gut, körperliche Krankheiten werden eigentlich schon ernst genommen. Aber psychische Krankheiten hier nicht.
Okay. Weiter. Das Kind ist jetzt fast tot, es ist ja nur erfunden. Kommt der Arzt. Ist fassungslos. Sagt sowas wie
Unterlassen, keine Hilfe geholt, das ist strafbar.
Und jetzt blenden wir zurück ins Posting. Strafbar? Wenn man eine Manie einfach laufen lässt? Wo man liebevoll
aufgeschrieben hat, wie sich sein Verhalten bestimmt durch seine Krankheit im Einzelnen geäußert hat?
Ja, da steht, wie sich seine Krankheit geäußert hat. Und nicht ein irgendwie komisches Verhalten,
das man nur auf Beziehungsebene anguckt.
Wir hier wissen, dass er sich vielleicht nicht hätte helfen lassen. Aber versuchen muss man das.
Das wurde hier aber nicht gefragt, statt der Krankheit wurde eine offene Beziehung als Thema phantasiert.
Das ist wirklich eine neue Qualität.
Viele Grüße
Cornelia
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.09.19 16:34.