Hallo Nil
"unbegreiflich, wie man so etwas depressiv auf die Reihe bekommen kann."
Zusätzlich zu meiner Depression beherrschten mich ständige Ängste.
Ich hatte von den täglichen Angst-Durchfällen berichtet. Diese haben sich seit Tagen gebessert.
Ich hatte für die zwei Monate in meinem Kalender auf dem PC einen Kalender eingerichtet, was meine täglichen to-do-Ziele waren : Zimmer ausräumen –Hängeschränke ins andere Zimmer -alter Teppich zerschneiden und auf Wertstoffhof - ab-tapezieren – Decke tünschen usw.
Das war durch die Spedition vorgegeben, wo ich wusste : innerhalb zwei Wochen MUSS Küche und Wohnzimmer erledigt sein – sonst müssten die Möbel in unfertige Zimmer zurück.
Dermaßen in
täglich machbare Teile zergliedert, konnte ich mir die Angst vor dem Riesenberg lindern- abends trug ich –"ok"- ein, wenn ich diesen Teil bewältigt hatte, auch wenn es schon 23 Uhr war und ich mich danach erst duschen und essen konnte.
Die ERSTARRUNG von der Nil spricht , erlebte ich ich heftig auch .
Auch hier unterteilte ich : etwa : Jetzt die Fensterränder tapezieren - danach die Türränder- danach den Kamin – usw.
Wenn ich merkte, dass ich in Konfusion hin und her irrte , und den Faden verlor,
legte ich einen Zettel mit den zu erledigenden Zielen an.
Trotzdem kämpfte ich morgens, damit –überhaupt aufzustehen , in meine halbtrockenen schweiss-feuchten Arbeits-Klamotten zu schlüpfen und das Tagesziel zu beginnen. Ehrlich gesagt gelang mir das oft erst um 11Uhr vormittags.
Der barbarische Lärm der seit Monaten andauernden tagtäglichen Bauarbeiter (Wandbohrer Gerüst Fenster Fassade und Dach) an unserem Mietshaus begann frühmorgens und zieht sich noch Monate hin.
Oft habe ich mir ein zweites Kissen auf die Ohren gedrückt- was kaum half
Weiter erlebe ich die verzweifelte Suche meiner Schwester um eine bezahlbare Wohnung – Sie hat die Kündigung erhalten-gleichfals mit dubiosen Gründen, nachdem in den letzten 3 Jahren dreimal ihre Souterrain –Wohnung von Starkregen kniehoch überflutet war und ihrem Vermieter die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind.
Will sagen : Meine Anstrengungen waren davon geleitet, weitere Jahre in meiner Wohnung bleiben zu können- und nicht wegen <nicht fristgemäß angeordneter Wohnungsrenovierung> die Kündigung zu riskieren.
Ich denke, dass meine Angst , heutzutage eine andere Wohnung suchen zu müssen – von jedem verstanden wird.
Denn Speditionskosten und Renovierungs-arbeiten und -kosten wären gleichfalls angefallen oder wesentlich mehr Monatsmiete.
Ich rechne (finanziell) , dass sich meine Kosten in einigen Jahren amortisieren- solange die Warm-Miete bei 500 bleibt.
Klar bleibt meine Angst, was den Vermietern als nächstes einfällt...