Ich muss mir irgendwie Luft machen

Ich bin 60 und wohne seit 1995 in einer 45m2 Wohnung, die ich unrenoviert übernahm. In meinem Mietvertrag waren die damals noch gültigen Fristen : Küche und Bad alle 4 Jahre usw. Ich war froh , dass die Rechtssprechung Jahre später diese Fristen für unwirksam erklärte, - die tatsächliche Abnutzung ist damit nicht berücksichtigt.

Nun erhielt ich einen Brief, dass ich die gesamte Wohnung renovieren muss –binnen 2 Monaten.
Ich weiss, dass ich dagegen klagen könnte – will aber die Wohnung nicht aufs Spiel setzen- die finden dann was neues
Das Gesetz – und einer im Vorstand ist Jurist wird sich mit Sicherheit auf " konkreten Bedarf " stützen
[juris.bundesgerichtshof.de]
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Durchführungsverpflichtung betreffend die Übertragung von Schönheitsreparaturen auf den Mieter dürfe nicht vom konkreten Bedarf gelöst werden....
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Denn "konkreter Bedarf" besteht unzweifelhaft nach 23 Jahren.

Die Zimmer sind 4,20 m lang , 3m schmal
Meine Wohnung ist voll – richtig voll –Beispiel Wz : rechts Schrankwand
links Stereoanlage mit Boxen Digital-Piano, Eckcouch – bis auf 40 cm an Schrankwand---
dasselbe im Schlafzimmer..- Ich bat alle Freunde , mir nichts zu schenken , da ich keinen Platz mehr für Bücher usw hatte.
bedeutet : es ist UNMÖGLICH die Möbel-Trümmer in ein anderes Zimmer befördern und ein Zimmer freiräumen, um die Decken zu tünchen und überall zu tapezieren. Selbst ein Mann vom Vorstand sah das ein – faselte zuerst, "wo ich das Problem sähe ? ER hätte in seiner Wohnung alle Gegenstände in die Mitte geschoben , abgedeckt und außenherum gearbeitet. Ich zeigte ihm mit Zollstock, dass man mit 40 cm freier Wand - weder eine Leiter aufstellen kann , noch von dort aus die die Decke komplett tünchen – und schon gar nicht – da beide Zimmer komplett mit Teppich- Auslegware ausgestattet sind. Er " dann geht es halt so nicht, dass man alles in die Mitte schiebt, da hätte ich recht"

Ich suchte nach Lösungen : zuerst dachte ich an einen Mietcontainer vor meiner Haustür – ein Zimmer komplett ausräumen , renovieren – wieder einräumen – das nächste .
Aber kein Mietcontainer- Verleih hat in den nächsten Monaten einen für mich frei.

Danach nahm ich mit einem Umzugsunternehmer Kontakt auf, der Möbel einlagert - mein Plan – ein Zimmer abbauen – einlagern , dann mit freiem Platz Küche und Zimmer renovieren - danach dasselbe mit dem zweiten Zimmer

Gut , das Bad und den Flur habe ich fertig tapeziert und gestrichen – und mittlerweile diverse Gegenstände zum Entsorgungshof gefahren , andere ausgemistet.

Und : Ganz wichtig : Ich habe ausreichend Papiertapeten gekauft – Man glaubt es nicht , aber neben Rauhfaser , führen alle Baumärkte nur noch Vinyl oder Vliestapeten – die MÜSSEN auf Stoss geklebt werden und können nicht überlappend verleimt werden – hält nicht – trotz mehrfacher Neukleisterung der abrollenden Ränder- ergo musste ich den Flur zweimal tapezieren, da sich die auf Tapete überklebten Ränder immer wieder häßlich abkräuselten –
Ergo Vinyltapeten alle wieder ab – die letzten Restrollen Papiertapete gekauft und nochmals tapeziert.

Dieser Shop mir gesagt- er habe keine weiteren – aber eine Filiale in 40 km hätte noch 20 Rollen Papiertapeten – ich am nächsten Tag dorthin und alle gekauft- damit ich wenigstens die schon mal habe.

Ich schwitze zur Zeit bei jeder noch so kleinen Tätigkeit, das Wasser läuft mir ständig in die Brille

Ich grüble jeden Tag und Nacht, wie ich das alles schaffen soll- Lampen und Gardinenleisten und Hängeschränke Küche abhängen und Decken streichen. Und räumen von links nach rechts und danach von rechts nach links.

Mitllerweile wird meine kleine Wohnung – trotz ständigem Wegwerfen von Sachen – von Kleister- und Farbeimern gekauften Tapetenrollen , und Tapezierzeug belagert -

Ich tue mir heute schwer , meine geliebten CDs auszusortieren

ich bin ständig allein in der Wohnung und fühle mich einsam.
Weiss nicht , ob ich die alten Teppiche alleine mit meinem PKW wegtransportiert und neue alleine hertransportiert bekomme...usw

Ich fühle mich hundeelend und schlafe schlecht , dazu die Schweissausbrüche und Durchfälle und die Einsamkeit