Wurde ich vielleicht falsch diagnostiziert? Oder hat die frühe Medikamenteneinnahme über ein paar Jahre meine Entwicklung normalisiert?
Ich Frage mich das oft, denn hypomanische Tendenzen hatte ich seit dem ich mein Leben selbst bestimmen kann nicht mehr. Als Jugendliche musste ich eine zeitlang auch von Problemen davonlaufen, war das vielleicht gar nicht hypomanisch? Sondern eher Copying-Strategien, die meinen Körper und Geist irgendwann in die Überforderung getrieben haben?
Seitdem ich selbstständig wohne sind solche Tendenzen nie mehr aufgetreten. Auch habe ich mir viele Sozial- und Lebenskompetenzen angeeignet.
Meine Mutter hatte eine schwere Angststörung und ein Suchtproblem, dadurch war vieles in meiner Kindheit nicht ganz normal. Auch wenn ich lange dachte, ich wäre in einer heilen Familie aufgewachsen.
Musste ich vielleicht einfach nachreifen und Kompetenzen lernen (Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Angstfreiheit, Zuversicht) die mir dadurch lange gefehlt haben?
Als Kind und Jugendliche wollte ich immer so stark Anerkennung gewinnen und Erwachsene glücklich machen, dass ich manchmal bis zur völligen Erschöpfung arbeitete. Manchmal finde ich eine Erschöpfungsdepression logischer, denn ich habe alle meine Grenzen übergangen bis ich dann schwer depressiv wurde. Das harte Arbeiten brachte mir auch Anerkennung und Glücksgefühle, auch Sicherheit.
Aber heute brauche ich das nicht mehr. Ich bin gefestigt und bleibe auch in brenzligen Situationen cool. Im Notfall lebe ich auch damit, Mal Leute zu enttäuschen und weniger zu liefern als sie mir zutrauen. Spricht das nicht gegen BS? Bin seit etwa 4 Jahren ohne Medis (war ursprünglich nicht so geplant und hat sich eher ergeben und gut funktioniert).
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.19 00:40.