Hi soulvision,
meine Beiträge können ruhig zerlegt und/oder weitergedacht werden. Anders sind sie nicht gedacht. Und wenn sie purer Mist sind, kann dies auch geschrieben werden. Ich hinterfrage mich eh ständig und mich bringt dann eine selbstkritische Einsicht einfach weiter, als der Versuch einer letztendlich in Polemik endenden Streitdiskussion. Der Mensch verliert grundsätzlich nicht gerne und ich auch nicht, aber manche Niederlage bringt ein essentiell viel weiter. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang nur, dass ich im Zuge meiner Beiträge nicht im Geringsten das Bedürfnis habe, hier eine Selbstdarstellung zu inszenieren. Ich bin hier irgendwann mal in dieses Forum mit einer Frage gestolpert und hängen geblieben. Ich will jetzt einfach meine Ideen, das ist das einzige richtige Wort, mit einbringen, wo es der Beitrag erlaubt. Auf Konfrontationen wie mit der Teilnehmerin Frech kann ich verzichten, sie tun mir auch nicht gut, aber in diesem Fall ging es mir um die Thematik der Einbeziehung oder des Ausschlusses von Personen im eigenen Umfeld. Wenn man manchmal die Beweggründe herausfinden kann, kann man die Personen darüber vielleicht doch noch gewinnen?!?
Ich muss schmunzeln, weil das erste Zitat einen Fehler, sprich mein Fehler beim Schreiben, hat und trotzdem stimmt es irgendwie. Normalerweise müsste es heißen: „Die Logik des Handelns in dieser Krankheit ist geprägt durch Taktieren und Diplomatie…“ Aber ich habe jetzt auch mal überlegt, um die Krankheit eine Logik besitzt. Aus meiner Sicht schon, nur muss man wahrscheinlich bzw. mache ich es so, mit Näherungen und Randbedingungen arbeiten. Näherungsweise kann man die Krankheit sehr gut definieren, nur lassen z.B. die exakte Tiefe der Phasen und auch das Wiederkehren oder Nichtwiederkehren der Phasen schwer definieren. Hier könnte man die Randbedingungen, z.B. Lebensumstände, weitere Krankheiten, eigene Motivation etc, mit rannehmen und eine gewisse Charakteristik der eigenen Krankheit herausanalysieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass irgendwo anders in einem Beitrag in einem anderen Baum die These aufgestellt wurde, dass die Krankheit in den Phasen existiert und ansonsten ist man gesund. Ohne über den Begriff Krankheit zu philosophieren spüre ich die Krankheit in einzelnen Symptomen eigentlich regelmäßig, auch wenn mein Alltag normal ist, und letztendlich existiert die Stoffstromänderung im Kopf zu jedem Zeitpunkt seit dem die Krankheit ausgebrochen ist. Des Weiteren stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, warum können etliche Betroffene nur noch vermindert oder gar nicht mehr arbeiten, wenn nur die Phasen die Krankheit darstellen sollen?
Ich kann Dich verstehen, dass Taktieren nervig ist. Letztendlich lassen sich Diplomatie, Geduld und all diese ruhigen Attribute kaum mit der bipolaren Störung verbinden. Es muss noch nicht einmal ein direktes Problem sein, alleine wenn die Konzentration aufgrund starker Phasen kaputt ist, kann Taktieren und Geduld zu hohen Hürden werden.
Und dann, so meinst Du es vermutlich, ist dieses Rochieren im Alltag aufgrund der Krankheit, ich kenne es wirklich auch aktuell sehr gut, irgendwann einfach nur noch nervig. In diesem Fall habe ich über die letzten 17 Jahre stumpf trainiert, auch heute noch. Mit anderen Dingen zusammen habe ich in diesem Zusammenhang permanent mein Verhalten zerlegt und analysiert und selbstkritisch verbessert. Das dauert… . Die Randbedingung für meine Vorgehensweise ist, dass ich gerne ein Teil der Gesellschaft sein möchte und die Gesellschaft sich nicht um mich als Einzelperson am Rand mit ein paar Spleens kümmert.
Zu Deinem herausgegriffenen zweiten Beispiel möchte ich es mal an mir halbwegs konkret beschreiben. Ich habe relativ zeitnah nach dem Ausbruch der Krankheit nur nach vorne oder oben geschaut, wo möchte ich wieder hin. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aufgrund der Konstellation alles verloren und fing von vorne an. Ich habe die Krankheit als Grund für die damalige große und dann für weitere Niederlagen nicht gelten lassen. Ich habe nur kämpft und dabei diese Erfahrungen gemacht, die ich hier anbringe. Aber meine Vorgehensweise im Gesamten würde ich niemanden empfehlen, ich stand auch mehrfach vor dem Abgrund. Es war nie wieder eine Manie, aber die Destruktivität der Krankheit im Gesamten.
Ein paar wenige Anmerkungen.
Ich finde es sehr spannend, wenn etwas zerlegt und diskutiert wird, auch wenn es meins ist.
Viele Grüße nebulos