Hi Turtle,
es ist soweit. Ich schaffe es z.Z. ganz gut mir ein Leben ohne sie (als Partnerin) vorzustellen und der Schmerz wird ein bisschen besser.
Gestern haben wir uns wieder zur Übergabe getroffen und sie merkt, dass ich anfange klarzukommen auch ohne sie.
Anstatt die Kleine zu nehmen und wieder zu gehen, setzte sie sich recht wehmütig auf die Couch und fing an zuzugeben, dass sie die ganze Zeit an mich denkt, dass sie anfängt zu verstehen, dass ich nicht Schuld an ihrer Krankheit oder ihrem Zustand bin, sie jetzt noch eine zweite Therapie macht und dass auch ihr Bild von mir einer völlig utopischen Erwartungshaltung entspringt. Ihre Augen sagten, es tut mir Led, dass ich es so an dir auslasse. Sie beschrieb ihren Zustand so:

,,Es fühlt sich an als habe ich eine Mauer um mich herum aufgebaut und schaue durch ein kleines Loch nach draußen''

Fühlt man sich dann so in der Richtung, wenn man gerade von ner (hypo-)Manie runter kommt und wieder anfängt ''klarer'' denken zu können?
Ich weiß echt nicht wie ich auf sowas reagieren soll. Nachts schickte sie mir ein Bild mit einer Zeichnung von einer Mauer mit nem Loch drin.

Ich sagte, in dem Gespräch, dass ich keine Lust mehr habe mich auf ihre unterschiedlichen Haltungen einzulassen. Dass sie gerade wieder die Person zu sein scheint, die mich als Mensch sieht und am Samstag war sie nur auf Ablehnung und Hass drauf und auch dass ich merke, dass es immerwieder wechselt. Heute so, morgen so. Und dass das einzige, was mir überbleibt ist, mich weiter auf mein Leben und unsere Tochter zu konzentrieren, da auf sie kein Verlass ist.
Ich sagte auch, dass es keine Rolle spielt ob sie krank ist oder nicht, denn letztlich handelt sie einfach nur wirr und das ist das womit ich umgehen muss, ob sie nun was dafür kann oder nicht.

Dank den Tips von euch und auch meiner Therapeutin (hab ne tolle gefunden) kann ich mich endlich wieder selbst sehen und komm langsam aus dieser Abhängigkeit raus. Natürlich liebe ich sie noch und der Wunsch doch mit ihr eine Beziehung zu führen ist nicht weg, aber ich weiß gerade nicht wie eine Beziehung zu ihr auf Dauer aussehen kann, abgesehen davon, dass ich mich nicht mehr in eine Abhängigkeit begeben darf. Ich wäre Dir /euch dankbar für ein paar praktische Tips, wir du (ihr) das hinbekommt. Gibts irgendwelche Techniken oder Abmachungen, die man anwenden kann, die sich für euch in euren Beziehungen als nützlich erwiesen haben um mit der Krankheit umzugehen und ein halbwegs funktionierendes Leben zu führen?

Ganz liebe Grüße

Cobipol84