Danke Annika,
defakto bleibt sie ja eingestellt auf Lithium und geht einmal die Woche zur Therapie. Sie sagt auch, dass sie die Beziehung beendet, weil sie glaubt, dass ich ein krankheitsauslösender Faktor bin. Wie in meiner Geschichte geschildert bin ich auch oft genervt von ihrer Fahrigkeit:
- Kratzer und kleine Beulen am Auto, Strafzettel, weil sie nicht genug Geduld hatte einen richtigen Parkplatz zu suchen, weiße Wäsche mit nem rosa, grünen oder blauen Schlüpfer waschen, was immerwieder passiert, Messer offen auf dem Tisch liegen lassen, Schranktüren offen lassen und lauter so unnötige Altagskleinigkeiten, für die sie eine Zettelwirtschaft mit Erinnerungen überall aufgehängt hatte -
und wenn sie wieder in Planungs- Wohnungsumbauwut kommt, weil sie gerade sehr viel Energie hat und von mir erwartet nach ner 48 Stunden Schicht da mitzuziehen, oder sehr ablehnend ist, weil sie leicht depressiv verstimmt ist oder mich verändern will, sie sich nicht an unsere Abmachungen hält, rege ich mich auf oder bin auch verletzt und wir haben schlechte Stimmung bishin zu Streits.
Ich sage ihr immer, wenn wir uns gestritten haben, dass sie mich zwar manchmal auf die Palme bringt, ich sie aber trotzdem so nehme wie sie ist und mit ihr sein möchte. Was eben nicht mehr auf Gegenseitigkeit beruht.
Auch wenn es für viele normal ist (wie ich aus meinem engeren Freundeskreis mit Kindernerfahren habe) mit kleinem Kind öfter mal gereitzt zu sein, durch Schlafmangel und wenig Zeit für nen eigenen Ausgleich, kommt sie nicht auf diese Art von Konflikten klar. Deshalb will sie sich ja trennen. Damit der, von den Konflikten ausgelöste Stress, sie nicht wieder in eine Phase treibt.
Dabei ist das Problem, dass ich überzeugt bin, dass viele Konflikte von kleineren- größeren Stimmungsschwankungen ihrerseits mit ausgelöst werden. Ich reagiere (gefühlt) nur auf ihre Schwankungen, die sie nicht wahrzunehmen scheint, weshalb sie denkt ich fange aus dem nichts Streit an.
Es ist ein Teufelskreis, aus dem sie ausbrechen möchte. Was ich auch verstehen kann. Denn ich kann auch nicht mehr.
Es waren sehr verstörende 1,5 Jahre, mit krassen Dingen die passiert sind und noch brauchen werden sie aufzuarbeiten. Von meiner Seite aus, würde ich es gerne gemeinsam mit ihr aufarbeiten, doch das blockt sie ab und zeigt eben mim Finger auf mich als Schuldigen (bzw. unsere Beziehung generell), da sie denkt alles was passiert ist, ist wegen mir/uns als Paar passiert.
Ich suche mir gerade jede Hilfe, die ich bekommen kann. Ich mach wieder etwas Sport, hab nächste Woche nen Termin bei der Caritas (psychologischen Beratungsstelle), beim Diakonischen Werk um mein abendliches Alkoholkompensationsproblem zu beenden, bzw. mehr Stärke zu entwickeln es aufrecht zu erhalten, da ich seit der Trennung trocken bin. Und hoffe dass die Wartezeit bei der Poliklinischen Institutsambulanz, bei denen ich auf der Liste für eine eigene Psychotherapie stehe nicht zu lange dauert. Denn eins weiß ich:
Egal wie es weitergeht und was aus uns als Paar wird (oder nicht) brauche ich Hilfe alles zu verarbeiten und wieder stabil für mich zu werden, was ich z.Z. noch nicht bin. Nur wenn meine Tochter bei mir ist fühle ich mich stark. Sie ist gerade auch mein Anker für Hoffnung auf ein besseres unbeschwerteres Leben.
Vielen Danke für deine Worte!!
LG
Cobipol84
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.19 13:19.