Hallo Cobipol,
wenn ich deine Antwort auf kinswomen, die
sehr deutlich formulierte,lese kann ich kaum glauben, dass du verstehst.
Kinder psychisch erkrankter Menschen, die mitunter auch übersehene Kinder dieser Menschen berechtigt genannt werden, kommen seit einigen Jahren endlich so langsam in den Focus der zuständigen Systeme, sprich Jugendamt und Erwachsenenpsychiatrie.
Vor 2 Jahren gab es im Bundestag eine Debatte dazu, zwar abends erst aber immerhin. Eine Arbeitsgruppe nimmt seitdem bundesweit Fahrt auf. Es ist ein wirklich schwieriges Thema, weil es sich um eine Schnittstellenproblematik zwischen den erwähnten Institutionen und den oft schwierigen Familienbeziehungen handelt.
Es wird inzwischen meist versucht, Unterbringungen der Kinder im Heim zu vermeiden, wenn das erkrankte Elternteil in der Klinik ist. Quasi familienerhaltend zu wirken, in 1. Linie ist die Familie des Kindes gemeint und dann die Ursprungsfamilien der Eltern. Die Familie deiner Frau ist wohl recht zahlreich aufgestellt nach deinem schreiben.
Ist sie ein gutes Umfeld für dein Kind?
Was ist mit deiner Sorge um dein Kind, hast du ein gemeinsames Sorgerecht mit der Mutter oder nur ein Besuchsrecht?
Wenn du Verantwortung für dein Kind übernehmen willst, dann hast du die Möglichkeit dich an verschiedenen Stellen beraten zu lassen. Inzwischen haben sich in fast allen Bundesländern Einrichtungen oder zumindest Projekte gebildet, die sich mit der Not von Kindern psychisch erkrankter Eltern, ihrem Leid, den möglichen Gefährdungen und deren Prävention befassen. Du kannst im Netz fündig werden oder auch den bei euch zuständigen sozialpsychiatrischen Dienst oder den Gemeindepsychiatrischen Verbund im Landkreis oder kreisfreier Stadt kontaktieren.
In jeder Altersstufe sollte ein Kind eine altersgerechte Erklärung über das krank-sein und das Verhalten der Mama in deinem Fall erhalten. Wichtig fände ich persönlich, die Mama dabei zu wertschätzen, auch wenn es schwer fällt loyal in Bezug auf die Mama zu formulieren. Das ist ganz bestimmt nicht leicht und verlangt dir möglicherweise so einiges ab. Dafür gibt es inzwischen GsD schon gute Kinderbücher oder Fachleute, die sich mit dem Thema der Kinder psychisch erkrankter Eltern befassen, können Hilfestellung geben.
Je früher das Kind in eine solche Sicht beim gesunden Elternteil gelangt, dieser den Ernst der Lage nicht nur erkennt sondern auch verantwortungsbewusst im Sinne des Kindes handelt, um so sicherer ist der Schutz für seine eigene Entwicklung. Wünschenswert ist dabei immer
bevor das Kind in den Brunnen fällt.
Ich möchte hiermit an dich appellieren für dein Kind.
Alles Gute und viel Kraft für euch.
s.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.08.19 21:01.