Hallo Ladybird,
ich kenne das bei mir mit dem Streben nach Perfektheit, um dann doch festzustellen, dass es nicht geht und dann das Interesse daran immer mehr verliere. Ebenso habe ich generell Schwierigkeiten mit Routinearbeiten. So habe ich für mich etwas gefunden, wo ich selber viel Abwechslung habe und weniger Routinearbeiten.
Durch Therapie habe ich zumindest die Hintergründe meines Perfektheitswunsches aufspüren können und sehe selber, dass ich an meiner hohen Messlatte immer wieder scheitern muss, weil ich es nie erreichen kann, da ich sie so hoch aufhänge, dass es kein Erreichen gibt. Ein wenig auch eine selbsterfüllende Prophezeihung.
Dadurch übe ich mich nun in dem Annehmen des Unperfekten, meiner Macken und Fehler und kann auch mal 5 Gerade sein lassen. Das ist aber ein langer Prozess, der bei mir noch nicht abgeschlossen ist. Und wenn ich in einer Phase bin, ist es auch sehr schwer, das schon geübte auch einhalten zu können.
Also neben den Medikamenten ist es nicht schlecht, auch therapeutisch sich da helfen zu lassen und dieses als Thema für sich zu bearbeiten.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.19 13:35.