Ja da zähl ich mich auch dazu
Ich habe etwa 20 Jahre lang intensiv Cannabis konsumiert (ca. 5-10 Joints täglich), vor etwa 3 Jahren habe ich damit aufgehört, diesen Frühling wieder ein wenig angefangen damit. Ich empfinde die Wirkung von Cannabis recht ähnlich zu Tavor. Es macht mich locker und zufrieden, wobei Cannabis zusätzlich visuelle und akustische Reize intensiviert. Beide Substanzen neigen bekanntlich zu Desensibilisierung, man braucht bei zu häufigem Gebrauch immer mehr davon und entwickelt ein Suchtverhalten.
Dann, vor etwa 2 Jahren wurde mir erstmals Ritalin verschrieben, weil die AD s bei mir kaum Wirkung zeigen. Das hat mich zunächst aus eine üblem Depression rausgeholt. Ich war so glücklich, endlich ein Medikament gegen die Depression gefunden zu haben.
Ritalin wird ja auch gerne "synthetisches Koks" genannt, weil beides im Hirn das Dopamin anfluten lässt.
Dann habe ich das Ritalin zu schnell aufdosiert, angefangen das Zeug abends an Parties zu nehmen und zu sniffen zum "Spass".
Eine recht heftige Manie wurde dadurch ausgelöst, und diesen Frühling als ich meine Wohnung räumen sollte gleich nochmals das Zeug missbraucht. Mit ähnlichen Folgen, ich Vollidiot. :-/
Mir scheint es einleuchtend zu sein, dass viele Bipos sich gerne betäuben. Wir hoffen, mit der richtigen Substanz können wir "normal" funktionieren, viele von uns leiden unter Einsamkeit, Frustration, gescheiterten Träumen und Beziehungen zu geliebten Mitmenschen, Unsere Krankheit ist chronisch, es gibt keine "Heilung" im engeren Sinne, viele von uns schrauben lebenslänglich an der Medikationen herum in der Hoffnung auf mehr Lebensqualität.
Ich denke es ist eben die Einzeldosis und die Häufigkeit der Einnahme bei den "harten" Meds (oder auch Drogen), die den Unterschied macht, ganz unabhängig von der Substanz. Wir sollten uns nicht zuknallen, dass wir überhaupt keinen Leidensdruck mehr verspüren, sondern uns mit einer Abschwächung der Symptome zufrieden geben.
Eine erfahrene Pflegerin hat mir letztens gesagt: "Leute wie mit ihrer Krankheit empfinden sich bereits als leicht depressiv, wenn Sie eigentlich in ihrer Mitte sind"...das hat mich zum Denken angeregt.