Hallo,
kannst Du mal bitte Literaturhinweise geben, ich habe meine Probleme mit Deinem Ansatz des Denkens. Für mich gab und gibt es in meinem Denken immer Graustufen bzw. Abstufungen. Ich glaube auch nicht, dass sich nach Deinem Ansatz vor allem die heutige Gesellschaft mit ihrer Pluralität sich so hätte entwickeln können. Allein schon mein Beruf, ohne ihn nennen zu wollen, lebt in der Interaktion von Konventionen, Abwägungen und Kompromissen. Im Privaten sieht es bei mir nicht anders aus.
Meine Gegenthese: Wenn Du recht hast mit dem Pol-Denken, dann würde ein deduktives Zusammenleben nicht möglich sein. Mit dem Begriff deduktiv meine ich, dass viele Abläufe in der sozialen Interaktion gegeben sind und nicht ständig neu bedacht werden müssen. Defacto existiert ein Kompromiss, der dann auch niedergeschrieben wurde (z.B. Gesetze) oder auch "nur" als Gewohnheit sich etablierte. Interessant ist dabei, dass dies alles situationsabhängig in einem nicht stillstehenden Prozess sich weiter entwickelt.
Und die bipolare Störung beschreibt mit der Bezeichnung letztendlich zwei gegensätzliche Zustände, die die Krankheit auf den Punkt bringen. Die vielen Facetten lassen sich dann im Detail problemlos erkennen. Letztendlich ist die Benennung einer Krankheit häufig gekoppelt mit den ersten Beobachtungen, ich vermute auch hier.
Es gibt einzelne dualitische Ansätze in verschiedenen Wissenschaften und Lehren, siehe Teilchen-Welle-Dualismus des Lichts, aber einen fundamentalen Denkansatz der für alle Menschen als vorangiges Denkmuster gilt, ist mir fremd und auch befremdlich. Soziologisch habe ich noch nichts davon gehört.
VG