Im Grundtenor stimme ich Dir zu.
Man kommt auch ohne Alkohol, weite Reisen, Ausdehnung von Aktivitäten bis zum Exzess etc. aus.
Beim Punkt Musik und Film (und diversen anderen Künsten) habe ich aber ein paar Einwände:
Was ist denn dann mit der Katharsis-These? Der Möglichkeit, dass sich andere für einen stellvertretend abreagieren?
Zweite Frage: Wird das reine Gefühl im Falle von E-Musik, Kunst, Literatur etc. nicht auch durch die Form ein Stück weit distanziert? Vieles ist ja außerdem gar nicht suchtartig konsumierbar, da zu sperrig.
Und dritte Frage: Wenn man jegliche Berührung mit extremen Gefühlen vermeidet, ist das dann nicht Verdrängung und kommt woanders wieder zum Vorschein?
Viertens: Was ist, wenn eine "Sucht nach Gleichmut" entsteht?
Und wenn Menschen im Zuge von Meditation ein Entgrenztsein oder Ähnliches erleben, kann das ja auch ein extremes Gefühl sein? Und der Belehrungsdrang spirituell geprägter Menschen, ist das nicht eine Leidenschaft (in die man sich reinsteigern kann)?
Ich wäre mehr für eine Mischung von allen Gefühlsarten und -extremitäten (letztere kann man ja vielleicht auch gefiltert erleben).