Hallo nebulos,
ich habe mir den Teil von Sputnik nochmals durchgelesen, wo es um Musik ging. So wie ich sie verstanden habe, geht es wohl auch darum, dass sie über ihre eigene Erfahrung mit einer anlaufenden Manie erlebt hat, wie ihre Manie, durch Musik, bei ihr eher klassische Musik noch erst recht gefüttert wurde.
Das deckt sich auch mit anderen Aussagen von Betroffenen, die sich in Musik oder künstlerischem Ausdruck regelrecht verlieren können. So nutzen einige es als Strategie, in einer anlaufenden Phase sich nicht dem Wunsch nach bestimmter Musik oder nach künstlerischem Ausdruck hinzugeben.
So habe ich erst neulich von jemanden erfahren, die einer der Letzten war, die noch einen Hang als Musikinstrument sich zulegen konnte, dass die Produktion eingestellt wurde, weil es (allerdings im Zusammenhang mit Drogen) auch zu Schädigungen führen konnte.
Auch ich muss in der Depression aufpassen und auf bestimmte Musik lieber verzichten oder auch auf Filme, die die Depression noch verstärken können.
So kann Verzicht als Strategie, um Phasen abfangen zu können, durchaus sinnvoll sein.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).