Hi Sputnik,
nur eine kurze Frage, postulierst Du gerade einen Absolutheitsanspruch bzgl. Deiner These und gehst davon aus, dass alle irgendwann Deine Erkenntnis erlangen werden?
Wie lange lebst Du schon mit der Diagnose, wie hat dies Dein Leben zwischenzeitlich verändert? Bist Du wieder auf die Beine gekommen? Wie finanzierst Du Dir heute Deinen Lebensunterhalt? Leider und vielleicht auch ganz gut, ist dies ein anonymes Forum, denn mich würde mal interessieren, wie Deine Biografie aussieht, um für mich zu erkennen, was dahintersteckt.
Ich kann Dir nur schreiben, dass ich mein Lebensstandard sogar wieder erreicht habe, der Weg dahin war gepflastert mit Rückschlägen, und eine Steigerung ist nicht ausgeschlossen bzw. schon eingeplant. Und gerade beschäftige ich mich mit der Musik von Leonard Bernstein.
Eine vorausschauende abwehrende Verteidigungshaltung einzunehmen, wie Du es zum Schluss in Deinen Zeilen machst, kann im positiven Sinne etwas mit zuviel Respekt zu tun haben oder Deine These steht im negativen Sinne auf sehr wackligen Beinen und kann nur durch Polemik aufrechtgehalten werden. Des Weiteren fehlt Kritikfähigkeit.
Wenn Dein Konzept und Deine Erfahrung definitiv auch meinen Weg ereilen wird, dann gib mir Zahlen und Konzepte, damit ich es verstehe und die Logik erkenne. Ich möchte Stichhaltiges.
Das Problem, so meine Hypothese, wird sein, dass Du mir schlüssige Argumente nicht vorlegen wirst können. Letztendlich wird man Deine Ideen mit etwas Geduld zerlegen können und zurückbleiben Behauptungen und Polemik.
Oder Du verarscht hier einfach alle?!? Denn das Verzichten auf Musik bzw. das Hören von Musik, die einen nicht tangiert, um stabil zu leben, hat eine grenzwertige Komponente. Diese grenzwertige Komponente ist darin zu sehen, dass gerade das Hören als Wahrnehmung der Umgebung enorm wichtig ist. Man könnte eine ernsthafte Debatte führen, ob Taubheit oder Blindheit schlimmer sind. Jedenfalls war meines Wissens nach schon vor 80 Jahren die Isolation eines Menschen von Geräuschen und Kommunikation eine effektive, weil schnell wirksame Foltermethode. Hierzu gab es von Stefan Zweig sogar ein literarisches Werk: Die Schachnovelle, wunderbar mit Curd Jürgens in der Hauptrolle auch verfilmt. Experimente Ende der 50ziger im letzten Jahrhundert mit Isolation wurden von den Probanden trotz finanziellen Anreiz relativ schnell abgebrochen. Der "Beste" hielt 2 Tage durch. Ich finde somit Deinen Ansatz kühn. Und eine Diskussion mit dem Ziel, alle Vor- und Nachteile einer solchen Vorgehensweise herauszuarbeiten, finde ich nicht unwichtig.
Wenn dies, was Du beschreibst, Dein Weg ist, dann ist dies völlig in Ordnung. Wenn Du Deinen Weg anderen, zum Beispiel mir, vorstellen möchtest, dann gehe bitte auf die Fragen und Kritik ein, damit man gerade im Zuge der sensiblen Situation bipolare Störung Deinen Weg von allen Seiten beleuchten kann. Dies ist ein offenes Forum und keine spirituelle Veranstaltung, Objektivität und vor allem Transparenz hinter den Gedanken für alle wäre da gut.
Ich wünsche Dir sehr ehrlich gemeint viel Erfolg auf Deinem Weg
Nebulos
PS: Ein bisschen arrogant bleibe ich bei meiner Hypothese aus einem anderen Beitrag, dass Du irgendwann den gesellschaftlichen Anschluss verloren hast und einen anderen Weg gehst, völlig legitim.