Vielen lieben Dank für eure Antworten,
ich versuche schon so gut es geht, auf mich zu schauen und das alles nicht allzu sehr an mich ran zu lassen. Nicht so leicht, da eben so viele Umbrüche anstehen könnten. Ich habe mitbekommen, dass er erneut ein wenig Ärger mit der Polizei bekommen hat, weil er sich vollkommen daneben und unangemessen verhalten hat. Ansonsten ist er nicht auffällig. Es sind eher so spontane Aktionen, die mir zeigen, dass er noch immer in seiner Welt lebt.
Bzgl. Manie habe ich viel gelesen, eigentlich alles was ich finden konnte, auch Fachbücher. In der Theorie etwas zu begreifen ist eine Sache, es in Wirklichkeit zu erleben eine ganz andere.
Darum fällt es mir oft so schwer, das Verhalten zu verstehen, besser gesagt frage ich mich ständig „kommt das jetzt von der Manie oder würde eine stabile Person jetzt auch so handeln“… das Verständnis dafür, was „normal“ ist und was nicht verschwimmt mit der Zeit leider auch für die Angehörigen…
Das mit der eingeschränkten Berufstätigkeit kann ich bestätigen, bei uns gab es wegen der Depression immer wieder längere Pausen für ihn. Allerdings finde ich das alles andere als gut, da „Grübeln“ und ständig „mit sich selbst beschäftigt sein“ die Situation immer verschlimmert hat. Die Lösung wäre ein stabiler Beruf, keine regelmäßigen Versetzungen… das ist ein großer Stressor, den man ablegen müsste. Das sind alles Dinge, die ich weiß, aber er verleugnet alles und hält sich für sehr anpassungsfähig und belastbar…
Ein Leben mit ihm kann ich mir weiterhin vorstellen, aber die Entscheidung liegt nicht bei mir. Das würde ich auch nur akzeptieren, wenn er Einsicht zeigt und offen für Medikamente ist. Er war, wie ich erfahren habe, wohl als Teenager auch öfter mal so drauf, nur wusste das niemand einzuordnen damals.
Ich hoffe jetzt ganz fest, dass sich zum Herbst hin etwas ändert…